Wenn man von Akne spricht, meint man im Allgemeinen die Acne vulgaris. Dies ist eine hauptsächlich bei jugendlichen und jungen Erwachsenen vorkommende lästige Hauterkrankung mit zahlreichen unschönen Veränderungen im Gesicht, an Hals, Brust und Rücken. Die Ursache ist nicht einheitlich und vielfach auch nicht herauszufinden. Neben einer sicherlich vorhandenen erblichen Veranlagung spielen eine gesteigerte Talgproduktion, Verhornungsstörungen der Haut sowie hormonelle Einflüsse eine entscheidende Rolle. In den Ausführungsgängen der Talgdrüsen - sie sind pro Quadratzentimeter Haut oft zu Hunderten vorhanden - kommt es zu einer Anhäufung von Hornlamellen, Talg und Bakterien. Das dadurch entstehende Gebilde ist der sogenannte Mitesser, das erste Anzeichen einer beginnenden Akne. Beim älteren Mitesser sammelt sich an der Spitze dunkles Pigment an, sodass der Kopf des Mitessers schwarz wird. Die Bakterien, normale Bewohner der Talgdrüsenausführungsgänge, vermehren sich nun im rückgestauten Talg und lösen eine Entzündung mit Rötung, Schwellung und schließlich Eiterbildung aus. Wenn man die Pusteln ausquetscht, können Eiter und Horn des Mitessers noch tiefer in die Haut eindringen und eine noch stärkere Entzündung verursachen. Durch Kratzen entstehen zusätzliche Hautdefekte. Die Akne hinterlässt bei manchen Patienten keine oder nur geringe, bei anderen beträchtliche Narben.
Neben der Acne vulgaris unterscheidet man noch folgende anderen Akneformen:
die Acne cosmelica, die nach lang dauernder Verwendung fettiger Cremes auftreten kann.
die Acne fulminans, eine sehr schwere Verlaufsform bei jungen Männern, bei der zu ausgedehnten Pusteln, tiefen Geschwüren und krustigen Hautveränderungen auch noch Fieber und Gelenkbeschwerden hinzukommen.
die Acne venenala, die beim Kontakt mit chemischen Substanzen wie Chlor (Chlorakne), Schmieröl (Ölakne), Teer (Teerakne) sowie bei der Einnahme bestimmter Arzneimittel (Jodakne, Bromakne) zu hässlichen Hautveränderungen führen kann.
Die Behandlung soll schon beginnen, ehe sich die Mitesser entzündet haben. Diese können nach Erweichung durch ein Gesichtsdampfbad oder eine warme Packung mit einem sogenannten Komedonenquetscher ausgedrückt werden. Dabei ist größte Reinlichkeit geboten; am besten lässt man diese Prozedur durch eine geschulte Kraft vornehmen. Flache Narben können durch Schleifen entfernt werden; bei tieferen helfen nur plastisch-chirurgische Eingriffe oder Kollagenimplantate. Bei hartnäckigen Entzündungserscheinungen verordnet der Arzt zur Bekämpfung der Bakterien Antibiotika sowie zur örtlichen Behandlung Aknemittel - vor allem Vitamin-A-Präparate -, die die Talgproduktion reduzieren und die Ablösung der Hornzellen unterstützen sollen. Besteht der Verdacht auf eine hormonelle Ursache, sind evtl. Hormonpräparate angebracht. Zudem haben auch Sonnenstrahlen eine Schälwirkung und bremsen die Talgsekretion. Dabei gilt es jedoch, vorsichtig zu sein, da zu viel ultraviolettes Licht der Haut schadet und sie vorzeitig altern lässt. Aknepatienten sollten auf Süßigkeiten und tierische Fette weitgehend verzichten und vor allem diejenigen Nahrungsmittel aus ihrer Kost streichen, die sie als auslösende Stoffe in Verdacht haben.
Zur täglichen Reinigung empfiehlt sich die Verwendung von medizinischer Seife und warmem Wasser. Zur Abdeckung der Mitesser sollten nur fettfreie Kosmetika benutzt werden. Im Übrigen verlangt die Behandlung der Akne vom Patienten viel Geduld und Zeit. Sie muss so lange durchgeführt werden, bis keine neuen Pusteln und Mitesser mehr erscheinen.
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