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Nierentransplantation

Definition Nierentransplantation

Nierentransplantation Der Austausch einer funktionsunfähigen durch eine gesunde Niere bildet neben der lebenslangen Blutwäsche (Dialyse) die einzige Therapiemöglichkeit bei definitivem Nierenversagen (Niereninsuffizienz). Bei dem verwendeten Spenderorgan handelt es sich entweder um eine Lebendspende (von Verwandten ersten oder zweiten Grades bzw. vom Partner des Empfängers) oder um die Nieren eines durch Hirntod Verstorbenen, die über Transplantationszentren vermittelt werden. Die besten Resultate werden in den wenigen Fällen erzielt, in denen die Niere eines eineiigen Zwillings übertragen werden kann. Auf jeden Fall muss vor einer Transplantation durch spezielle Tests festgestellt werden, ob zwischen Spender und Empfänger eine völlige oder wenigstens weitgehende Gewebsverträglichkeit besteht. Nach Entfernung der beiden kranken Nieren des Empfängers wird nach Möglichkeit die linke Niere des Spenders in die rechte Darmbeingrube des Kranken eingepflanzt. Das weitere Schicksal des Empfängers hängt von der Abstoßungsreaktion ab. Durch Fortschritte in der Immunologie werden die Resultate laufend besser.

Die erste erfolgreiche Nierenverpflanzung wurde im Jahr 1956 durchgeführt. 1990 wurden weltweit 20 000 Nieren transplantiert, davon in Deutschland knapp 2000. Von den 22 000 dialysepflichtigen Patienten in Deutschland befindet sich zurzeit ein Viertel auf der Transplantationswarteliste. Die durchschnittliche Wartezeit beträgt 3 Jahre. Die meisten Spendernieren stammen von Patienten mit Hirntod; die Lebendnierenspende von Verwandten spielt dagegen nur eine sehr kleine Rolle. Durch die Weiterentwicklung der Immunsuppression und Infektionsbekämpfung konnte die Überlebensrate wesentlich verbessert werden. Die Überlebensrate von Transplantatnieren beträgt nach einem Jahr durchschnittlich 60–85 und nach 5 Jahren 40–50 Prozent. Weitere Nierentransplantationen sind grundsätzlich möglich, doch werden die Chancen, dass die Niere nicht abgestoßen wird, zunehmend geringer. Die psychische und soziale Situation des Transplantierten ist besser als beim Dialysepatienten. Allerdings bewirken die Unterdrückung des Immunsystems und die chronische Abwehrschwäche das Auftreten von Haut- und Schleimhautveränderungen, Infektionen und bösartigen Tumoren. Daher sind regelmäßige Nachuntersuchungen unumgänglich.

Abbildungen

  • Nierentransplantation_gesund_780px-Lammnieren.jpg

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