Refluxösophagitis Häufigste Form der Speiseröhrenentzündung, die durch den Rückstrom (Reflux) von Magensaft in die Speiseröhre ausgelöst wird. Dabei kann es sich entweder um eine Funktionsstörung des Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen oder um die Folge einer organischen Erkrankung der Speiseröhre handeln. Ein solcher Magensaft-Rückfluss kann aber auch beim Gesunden – vor allem nach fettreichen Speisen und Nikotingenuss sowie beim Husten, Niesen und Bücken – auftreten. Dieser bleibt jedoch ohne Folgen, da der übergetretene Magensaft sofort wieder in den Magen zurückbefördert wird. Dagegen entwickelt sich bei dauerhafter Erschlaffung des Verschlussmechanismus sehr leicht eine Schleimhautentzündung, die zu Geschwüren und Verengungen der Speiseröhre führen kann. Das auffälligste Anzeichen ist häufiges, schmerzhaftes Sodbrennen hinter dem Brustbein; daneben kommt es zu Druckschmerzen, Aufstoßen, Übelkeit und Schluckauf.
Bei der Behandlung stehen die Veränderung der Ernährungsgewohnheiten und die Einnahme von Medikamenten zur Verminderung der Magensäure (Antazida) im Vordergrund. Bei Erfolglosigkeit der medikamentösen Therapie oder beim Auftreten schwerer Komplikationen wird der Mageneingang operativ verengt. Daneben bringen folgende Verhaltensweisen Erleichterung: Nahrungsaufnahme in sitzender Körperhaltung; nächtliches Hochstellen des Kopfendes des Bettes mit Klötzen oder wenigstens mit einem Keilkissen; Vermeiden von ständigem Bücken und Zusammenkauern; Aufgabe des Rauchens; Reduktion von Übergewicht; Regulation des Stuhlgangs; Verzicht auf Kleidung, die Druck auf den Bauch ausübt (Gürtel, Korsett). Auch eine eiweißreiche, jedoch an Fetten und Kohlenhydraten arme Kost kann helfen. Kleine Mahlzeiten sind größeren vorzuziehen; wichtig ist zudem, dass der Betroffene möglichst langsam isst. Die letzte Mahlzeit sollte 4–6 Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen und der Genuss von Alkohol eingeschränkt oder ganz aufgegeben werden (wobei im einen Fall hochprozentige Spirituosen, im anderen Weißwein und in wieder anderen Rotwein die Beschwerden auslösen); Kaffee ist jedoch entgegen früheren Ansichten erlaubt, da das Koffein den Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen tonisiert, d. h. seine Tätigkeit unterstützt.