Husten Der Husten ist das häufigste Symptom bei einer Atemwegserkrankung, die überall zwischen Nase und Lunge angesiedelt sein kann. Aber auch eine Herzschwäche oder ein krankhafter Prozess im Gehirn können zu starkem Husten führen. Besonders heftiges Husten wird durch Fremdkörper in den Luftwegen (»Verschlucken«) ausgelöst, wenn der Kehlkopf reflektorisch versucht, den Fremdkörper loszuwerden. Das nervöse Hüsteln ist hingegen seelisch bedingt: allgemeine Nervosität und Unsicherheit (»Verlegenheitshusten«, »Tick-Husten«) können dahinter stecken.
Der Vorgang des Hustens beginnt damit, dass man tief Luft holt; dann spannt man die Bauchdecke an und erzeugt dadurch einen enormen Druck im Brustraum. Die Atemluft kann jedoch nicht entweichen, da die Stimmritze im Kehlkopf noch geschlossen ist. Erweitert sich diese nun schlagartig, so wird die Luft mit ungeheurer Wucht hinausgeschleudert und reißt alle in den Atemwegen befindlichen Fremdkörper mit sich.
Der Husten ist ein reflektorischer Akt, der vom Hustenzentrum im verlängerten Mark des Gehirns gesteuert und durch Reizung von Nervenendigungen in der Schleimhaut der Atemwege ausgelöst wird. Oft, aber nicht immer, bezweckt der Husten, Material (Schleim, Fremdkörper) aus den Luftwegen auszustoßen. Die landläufige Meinung »Husten = Bronchitis« trifft nur für einen Teil der Fälle zu; denn manchmal liegt die Ursache lediglich in einer banalen Erkältung, manchmal aber auch in weit ernsteren Erkrankungen als einer Bronchitis, beispielsweise in einer Tuberkulose, einer Brustfellentzündung oder gar im Lungenkrebs.
Man unterscheidet den trockenen, kurz anstoßenden Husten, der belanglos sein, aber auch eine schwere Erkrankung anzeigen kann, vom feuchten, ergiebigen (produktiven) Husten, bei dem mehr oder weniger viel Sekret verschiedener Farbe und Konsistenz ausgeworfen wird, wie es besonders ausgeprägt bei den Bronchiektasen der Fall ist. Vom akuten Husten muss der chronische unterschieden werden, der länger als 6 Wochen dauert. Schließlich kann Husten auch anfallsweise auftreten: z. B. bei Keuchhusten und Asthma.