Lexikon

Rippenfellentzündung

Definition Rippenfellentzündung

auch bekannt als: Brustfellentzündung, Pleuritis

Rippenfellentzündung Da zu dem zwischen Brustkorbwand und Lunge gelegenen Brustfell auf dem Blut- oder Lymphweg, aber auch durch direkten Kontakt mit der erkrankten Lunge Krankheitserreger gelangen können, entsteht eine Brustfellentzündung vor allem als Begleiterscheinung von Lungenentzündung, Lungeninfarkt, Tuberkulose, Herzinfarkt sowie als Folge bösartiger Geschwülste.

Der Arzt unterscheidet 2 Formen der Krankheit: die »trockene« und die »feuchte« Brustfellentzündung.

Die trockene Brustfellentzündung (Pleuritis sicca) ist vor allem durch Auflagerungen von Fibrin (für die Blutgerinnung wichtiger Eiweißstoff im Blut) gekennzeichnet, wodurch Brust- und Rippenfell nicht mehr ungestört aufeinander gleiten können und sich kratzend aneinander reiben.

Bei der feuchten Brustfellentzündung, die meist aus der trockenen Form hervorgeht, sammelt sich zwischen den beiden Blättern eine entzündliche Flüssigkeit an: Man spricht dann von einem Pleuraerguss. Meist wird dieser Erguss nach einigen Wochen vom Körper wieder aufgesogen (resorbiert) und verschwindet auf diese Weise. Nicht selten bleibt jedoch eine bindegewebige Verdickung, eine sogenannte Pleuraschwarte, zurück, die sogar das Herz verziehen und durch Verwachsung der beiden Pleurablätter erhebliche Atembehinderungen verursachen kann.

Höchst gefährlich wird die Angelegenheit, wenn zusätzlich noch Eiter erregende Bakterien eindringen und eine Eiteransammlung hervorrufen, die der Mediziner Pleuraempyem nennt. Dann droht, wenn nicht sofort eingegriffen wird, durch völligen Zusammenbruch des Kreislaufs der Tod.

Die trockene Brustfellentzündung verursacht beim Atmen heftige, stechende Schmerzen, die bei Anhalten der Atmung aufhören. Der Betroffene atmet daher nur sehr flach und vorsichtig. Oft wird er zudem von einem heftigen Reizhusten gequält. Die Schmerzen sind bei der feuchten Form der Krankheit geringer, da die Reibung der Pleurablätter aufeinander weniger beeinträchtigt ist. Dennoch besteht meist ein unangenehmes, häufig von Fieber begleitetes Druckgefühl in der Brust. Hat sich ein Erguss gebildet, so schränkt dieser die Bewegungsmöglichkeiten der Lunge zum Teil so stark ein, dass massive Atembehinderungen die Folge sind.

Zur Behandlung der Brustfellentzündung ist es in erster Linie erforderlich, die auslösende Grundkrankheit zu bekämpfen. Unterstützend wirken warme Brustwickel. Den quälenden Hustenreiz unterdrückt man mit entsprechenden Medikamenten. Beim feuchten Krankheitsverlauf mit Ergussbildung muss die angesammelte Flüssigkeit unter Umständen abgesaugt (punktiert) werden, um wieder Platz für die Lungenbewegungen zu schaffen. Manchmal ist sogar ein operativer Eingriff nötig, um das narbig miteinander verwachsene Brust- und Rippenfell wieder voneinander zu trennen. Zudem bekämpft man die verursachenden Bakterien mit Hilfe von Antibiotika.

Abbildungen

  • Rippenfellentzündung_Pleuraerguss-Effusionhalf.PNG

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