Lexikon

Atmung

Definition Atmung

auch bekannt als: Respiration

Atmung Unter äußerer Atmung - der Atmung im engeren Sinne - versteht man den Gasaustausch zwischen Lungenbläschen und Haargefäßen der Lunge. Die Gewebs- oder innere Atmung besteht dagegen darin, dass das Blut seinen Sauerstoff in den Geweben abgibt und dafür das dort anfallende Kohlendioxid aufnimmt. Der Gaswechsel zwischen Luft und Blut in den Haargefäßen der Lunge kommt dadurch zustande, dass die Konzentration des Sauerstoffs in der atmosphärischen Luft höher ist als im venösen Blut; dagegen ist das venöse Blut viel reicher an Kohlendioxid als die Luft. Somit treten die beiden Gase rein nach physikalischen Gesetzen - vom Ort höherer zum Ort niedrigerer Konzentration - durch die hauchdünnen Zellplatten der Lungenbläschen: Der Sauerstoff aus der Luft tritt ins Blut und das Kohlendioxid aus dem Blut in die Luft über. Dieses Konzentrationsgefälle wird durch die dauernde Erneuerung der Luft in der Lunge aufrechterhalten.

Der Mensch verbraucht in Ruhe pro Minute 250-300 ml Sauerstoff, bei anstrengender Arbeit 3000 ml und mehr. Die durchschnittliche Atemfrequenz beträgt beim Erwachsenen 16-20 Atemzüge pro Minute - wobei jedes Mal nicht ganz ein halber Liter Luft eingeatmet wird -, beim Neugeborenen 40 Atemzüge pro Minute. Daher atmet der Erwachsene pro Minute 6-8 Liter Luft ein; bei angestrengter körperlicher Arbeit können es aber auch 80-90 Liter sein.

Die Atmung wird vom Atemzentrum im Gehirn automatisch gesteuert, kann jedoch jederzeit willkürlich beeinflusst werden.

Der Atemrhythmus zerfällt in 3 Abschnitte:

1. Einatmung: Erweiterung des Brustkorbes durch Hebung der Rippen und Abflachung des Zwerchfells. Dies ist ein aktiver Vorgang, bei dem die durch das Brustfell mit dem Brustkorb verbundene Lunge der Erweiterung des Brustkorbes folgt, sich ausdehnt und Luft ansaugt. Bei der Einatmung unterscheidet man zwischen Brust- und Bauchatmung: Bei der Brustatmung erweitert sich im Wesentlichen der Brustkorb; das Zwerchfell wird passiv durch die sich hebenden Rippen in die Höhe gezogen, die Bauchwand bewegt sich wenig. Bei der Bauchatmung hingegen werden durch Zusammenziehung des Zwerchfells die Baucheingeweide hinuntergedrückt, und die Bauchwand wird vorgewölbt.

2. Ausatmung: Sie geschieht passiv. Die Atemmuskeln erschlaffen, die Lunge zieht sich aufgrund ihrer Elastizität zusammen, und die darin enthaltene Luft entweicht.

3. Atempause: Sie vollendet die entspannende Wirkung der Ausatmung. Bei Atemnot durch Anstrengung oder Krankheit fällt sie aus.

Abbildungen

  • Atmung_Lunge_Herz_Lungenkreislauf.png

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