Forensische Traumatologie: Schussverletzungen und thermische Gewalt von Dr. med. Lars Ormandy

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Über den Vortrag

Schusswaffen kommen in Deutschland vergleichsweise selten zum Einsatz. Dennoch sind Kernfragen zu Ein- und Ausschuss, Schussrichtung und –distanz zu klären. Nicht weniger spannend ist die Frage, ob ein Leichnam in einem Brandherd durch das Feuer zu Tode gekommen ist oder dort bereits tot abgelegt worden ist. Ferner ist die Auffindung nicht jeder entkleideten Leiche im Freien auf ein Sexualdelikt zurückzuführen. Das notwendige Handwerkzeug, um diese Fragen zu beantworten sind Gegenstand dieses Beitrags.

Der Vortrag „Forensische Traumatologie: Schussverletzungen und thermische Gewalt“ von Dr. med. Lars Ormandy ist Bestandteil des Kurses „Gerichtsmedizin“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:

  • Schuss
  • Waffen/Munition
  • Schussverletzungen
  • Einschuss
  • absoluter Nahschuss
  • relativer Nahschuss
  • Fernschuss
  • Ausschuss
  • Kopfschuss
  • Selbst-/Fremdbeibringung
  • thermische Gewalt
  • allgemeine Hitzeschäden
  • Verbrennungen/Verbrühungen
  • Verbrennungsgrade
  • Neuner-Regel
  • postmortale Hitzeschäden
  • Vitalzeichen bei Hitzeschäden
  • Verbrühungen
  • Kälte
  • Unterkühlungsstadien
  • Kälteidiotie
  • Unterkühlungsgrade
  • Kälteerythem
  • Wischnewski-Flecken

Quiz zum Vortrag

  1. Bei Pistolen ist die Munition kreisförmig angeordnet.
  2. Eine Pistole ist eine Kurzwaffe.
  3. Ein Schuss stellt eine Sonderform der stumpfen Gewalt dar.
  4. Eine Patrone setzt sich aus Zündsatz, Hülse, Treibladung und Geschoss zusammen.
  5. Ein Gewehr ist eine Langwaffe.
  1. Schrotpatronen
  2. Kupferlegierungen
  3. Blei
  4. Messing
  5. Kunststoff
  1. Sehr flüssigkeitsreichen Geweben
  2. Sehr fettreichen Geweben
  3. Sehr trockenen Geweben
  4. Auftreffen des Geschosses auf die Schädelplatte
  5. Auftreffen des Geschosses auf den Bulbus
  1. Am Schädel
  2. An den unteren Extremitäten
  3. Im Bereich der Halswirbelsäule
  4. An den oberen Extremitäten
  5. Im Abdominalbereich
  1. Platzen des Schädels mit völligem Austreten des Gehirns bezeichnet man als Pikochett-Schuss.
  2. Ein Ein- und Ausschuss ist beim Durchschuss zu finden.
  3. Einen Einschuss mit Steckenbleiben des Projektils im Körper bezeichnet man als Steckschuss.
  4. Eine Rinnenförmige Verletzung durch tangentiales Passieren des Projektils bezeichnet man als Streifschuss.
  5. Steckschüsse finden sich eher bei Verwendung von Kleinkalibern.
  1. Kontusionshof
  2. Schürfsaum
  3. Abstreifring
  4. Schmauchring
  5. Austrittswunde
  1. Steckenbleiben des Projektils im Körper
  2. Stanzmarke
  3. Schmauch in der Wundhöhle
  4. Platzwunde mit zentralem Defekt (über Knochen)
  5. runder Substanzdefekt über Weichgewebe mit Stanzmarke
  1. Schmauch und Pulverrückstande auf der Haut
  2. Einschuss
  3. Ausschuss
  4. Hautdefekt
  5. Austritt von Blut aus der Wunde
  1. Hämatombildung
  2. Schussloch
  3. Abstreifring
  4. Schürfsaum
  5. Kontusionshof
  1. Fetzige Wundränder, voll adaptierbar
  2. Abstreifring vorhanden
  3. Schmauchspuren vorhanden
  4. Pulverrückstände vorhanden
  5. Er ist oftmals kleiner als der Einschuss.
  1. Relativer Nahschuss
  2. Absoluter Nahschuss
  3. Fernschuss
  4. Relativer Fernschuss
  5. Schuss mit einem Pfeil
  1. Beschmauchung der Hand des Opfers
  2. Kriterien eines Fernschusses sind erfüllt
  3. Einschuss befindet sich am Rücken
  4. Es handelt sich um zwei Einschüsse
  5. Die Tatwaffe fehlt
  1. Größe des Opfers
  2. Anzahl der Schüsse
  3. Schussrichtung
  4. Selbst- oder Fremdhandlung
  5. Schussdistanz
  1. Hitzschlag
  2. Sonnenstich
  3. Hitzekollaps
  4. Verbrennungen
  5. Sonnenschlag
  1. Körpertemperatur > 40°C
  2. Schwindel
  3. Kopfschmerzen
  4. Erbrechen
  5. Nackensteifigkeit
  1. Meningeale Reizung
  2. Purpura cerebri
  3. Starkes Schwitzen
  4. Erhöhte Körperkerntemperatur
  5. Kreislaufschock
  1. Frühestens ab Grad 3 können Narben entstehen.
  2. Entscheidend für die Graderzielung ist die höhe der Temperatur in Abhängigkeit von der Zeit.
  3. Es gibt vier verschiedene Grade.
  4. Erste Schäden der Haut können bereits bei 60°C für drei Sekunden entstehen.
  5. Grad 2 ist durch Blasenbildung (Epidermis und Dermis) charakterisiert.
  1. Beim Säugling macht der Kopf 9% aus.
  2. Sie dient der orientierenden Beurteilung der Flächenausdehnung einer Verbrennung.
  3. Beim Erwachsenen machen Arme und Kopf je 9% aus.
  4. Beim Erwachsenen machen Brust/Bauch, Rücken und Beine jeweils 18% aus.
  5. Beim Erwachsenen machen Handinnenflächen einschließlich Finger 1% aus.
  1. Lebensalter + Ausdehung der II.- und III.-gradigen Verbrennungen
  2. Lebensalter x Ausdehnung der II.- und III.-gradigen Verbrennungen
  3. Masse an Unterhautfettgewebe x Ausdehnung der II.- und III.-gradigen Verbrennungen
  4. Hautdicke (in cm) + Ausdehnung der II.- und III.-gradigen Verbrennungen
  5. BMI x Ausdehnung der II.- und III.-gradigen Verbrennungen
  1. Krähenfüße
  2. Hitzeeinrisse der Haut
  3. Fechterstellung
  4. Gelenksprengungen
  5. Epidurales "Brandhämatom"
  1. Handelt es sich um ausgedehnte Verbrennungen?
  2. Handelt es sich um einen Unfall?
  3. Handelt es sich um einen Suizid?
  4. Handelt es sich um eine Tötung (Brandmord)?
  5. Handelt es sich um eine Leichenbeseitigung (Mordbrand)?
  1. Wischnewski-Flecken
  2. Hellrote Totenflecken
  3. Lachsrote Muskulatur
  4. Rauchaspiration
  5. Rußverschlucken
  1. Verbluten nach innen/außen
  2. CO- und/oder HCN-Intoxikation
  3. Laryngospasmus
  4. O2- Mangel
  5. Hitzestarre des Brustkorbs
  1. Erste Schäden treten ab 60°C auf.
  2. Es handelt sich um das Einwirken heißer Flüssigkeiten und Dämpfe.
  3. Verbrühungen spielen insbesondere bei Kindesmisshandlungen eine Rolle.
  4. Es kommt nicht zu einer Verkohlung.
  5. Es kommt nicht zu Hitzeversengungen von Haaren.
  1. Im Stadium I kommt es u.a. zu Schmerzen von weiter vom Rumpf entfernt liegenden Körperteilen.
  2. Im Stadium II kommt es u.a. zum Muskelzittern.
  3. Im Stadium II kommt es u.a. zu einer verstärkten Schmerzwahrnehmung in weiter vom Rumpf entfernt liegenden Körperteilen.
  4. Im Stadium II kommt es u.a. zu einer schweren Bradyarrhythmie.
  5. Im Stadium III kommt es häufig zum Tod.
  1. Umschlingen der fest an den Körper gerückten Beine mit den Armen
  2. Paradoxes Wärmegefühl
  3. Terminales Höhlenverhalten
  4. Teil- oder Vollentkleidung
  5. Fehleinschätzung Sexualdelikt
  1. Pseudomembranöse Colitis
  2. "Frostbeulen"
  3. Blutfülle der inneren Organe
  4. Wischnewski-Flecken
  5. Blutungen im M. iliopsoas
  1. Das Alter einer Person spielt bei der Prognose einer Verbrennung keine Rolle.
  2. Typische Symptome beim Hitzschlag sind eine Zunahme der Körpertemperatur auf > 40°C und Ausbleiben der Schweißabsonderung.
  3. Der Verbrennungsgrad 4 ist gekennzeichnet durch eine Verkohlung.
  4. Beim Tod durch Verkohlung kann es durch eine "Kontraktion" der Muskulatur, bei der die kräftiger ausgebildeten Beugemuskeln überwiegen, zur Einnahme der Fechterstellung kommen.
  5. Sogenannte Krähenfüße entstehen durch Zusammenkneifen der Augen des Verbrennungsopfers.

Dozent des Vortrages Forensische Traumatologie: Schussverletzungen und thermische Gewalt

Dr. med. Lars Ormandy

Dr. med. Lars Ormandy

Dr. med. Lars Ormandy arbeitet als Facharzt in der Abteilung Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Göttingen.

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Auszüge aus dem Begleitmaterial

  • ... Schreckschusswaffen; Bolzenschussapparate und andere Sonderwaffen ...

  • ... steckt im Körper, eher Kleinkaliber; Streifschuss: Rinnenförmige Verletzung durch tangentiales Passieren des Projektils ...

  • ... Einschuss: Stanzmarke, Platzwunde mit zentralem Defekt (über Knochen) ...

  • ... Symptome: Meningeale Reizerscheinungen, ...

  • ... Mattigkeit, Brechneigung, Rückgang der Harnsekretion ...

  • ... Rötungsstreifen; Hellrote Totenflecken; Hellrotes Leichenblut; Lachsrote Muskulatur ...

  • ... häufig Kindesmisshandlung; Gleichmäßige Verbrühungstiefe; Scharfer Rand ...

  • ... Muskulatur: Abnahme Muskeltonus Herz-Kreislauf: Sinusbradykardie, Vasokonstriktion, erhöhter Widerstand ...