Horton-Krankheit Schmerzhafte Arterienveränderung im Kiefer-Gesichts-Bereich. Die lateinische Krankheitsbezeichnung »Arteritis temporalis« leitet sich von der Arteria temporalis, der Schläfenarterie, ab, an der das Leiden am deutlichsten in Erscheinung tritt. Es handelt sich dabei um eine keinesfalls seltene, ursächlich unklare Entzündung der Arterienwände vorwiegend im Gesichtsbereich, bei der charakteristische Zellen, sogenannte Riesenzellen, auftreten. Möglicherweise ist an dem Leiden, das sich meist erst jenseits des 50. Lebensjahrs - bei Frauen häufiger als bei Männern - bemerkbar macht, eine Autoimmunreaktion, d. h. der Angriff des Körpers auf eigenes Gewebe, schuld (Autoaggressionskrankheiten).
Die Krankheit beginnt ganz allmählich, meist mit leichtem Fieber; dann verschlechtert sich das Allgemeinbefinden immer mehr. Die Betroffenen fühlen sich müde und schwach, leiden unter zunehmenden Kopfschmerzen, und auch das Kauen ist ihnen häufig nur unter starken Beschwerden möglich. Sie haben keinen Appetit und ihr Körpergewicht nimmt immer mehr ab. Besonders auffällig ist, dass die oberflächliche Arterie des Schläfenbereichs als verdickter, geschlängelter, druckschmerzhafter Strang deutlich hervortritt. Ebenfalls beteiligt sind die Augenarterien, was sich in erheblichen Sehstörungen äußert und unbehandelt bei etwa der Hälfte der Kranken zur Erblindung führt.
Neben der Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten, in erster Linie Corticosteroiden (Kortison), wird bisweilen auch eine operative Therapie durchgeführt, bei der die krankhaft veränderten Blutgefäßabschnitte entfernt werden.
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