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Geschlechtsbestimmung

Definition Geschlechtsbestimmung

Geschlechtsbestimmung Es ist ein jahrtausendealter Wunschtraum der Menschheit, das Geschlecht eines gewünschten Kindes auf natürlichem Weg selbst festlegen zu können. Die Motive hierfür reichen vom Wunsch nach einem Stammhalter bis zum Versuch, durch entsprechende Planung geschlechtsgebundene Erbkrankheiten zu vermeiden.

Jede Methode der Geschlechtsbestimmung vor der Befruchtung muss von 2 Grunderkenntnissen ausgehen:

1. Das Geschlecht des Kindes wird im Augenblick der Befruchtung festgelegt.

2. Es sind die Samenfäden des Mannes, die bestimmen, ob ein Sohn oder eine Tochter entsteht.

Die männlichen Samenfäden besitzen nämlich ein X- und ein Y-Chromosom (Geschlechtschromosomen), die weiblichen Eizellen hingegen 2 X-Chromosomen; und nur das Y-Chromosom legt das männliche Geschlecht des neuen Lebewesens fest. Wenn mütterliche und väterliche Keimzellen bei der Befruchtung verschmelzen, entsteht wieder eine Zelle mit einem vollständigen Chromosomensatz. Hierbei bestehen 2 Möglichkeiten: Wird die Eizelle von einem Spermium mit einem X-Chromosom befruchtet, so entsteht ein Mädchen. Verschmilzt aber das Ei mit einem Spermium, das ein Y-Chromosom in sich trägt, entsteht ein Junge. Die Samenfäden mit einem Y-Chromosom sind schneller und kleiner als die mit einem X-Chromosom; dafür bleiben die Samenzellen mit einem X-Chromosom im Eileiter länger am Leben. Darauf fußend wurde folgende Methode zur Geschlechtsbestimmung entwickelt, die eine Erfolgsquote von 90 Prozent haben soll: Wird ein Sohn gewünscht, muss der Geschlechtsverkehr am Tage des Eisprungs stattfinden; soll ein Mädchen gezeugt werden, einen Tag vorher. Die Problematik dieser Methode besteht darin, dass sich der Eisprung nicht exakt vorherbestimmen lässt, denn er findet normalerweise am 15. Tag vor Beginn der nächsten Menstruation statt. Die Frau müsste also einige Monate, besser ein ganzes Jahr lang, den Beginn der Monatsblutung in einem Kalender eintragen. Nur wenn die Zeitspanne zwischen dem ersten Tag der Regelblutung und dem ersten Tag der nächsten konstant bleibt, ist die Berechnung des Eisprung-Termins einigermaßen zuverlässig.