Stoffwechsel Wie die Dampfmaschine die in der Kohle enthaltene Energie in Bewegung umsetzt, so setzt auch der Körper die ihm zugeführte Nahrung um, und zwar einmal in solche Stoffe, die er zur Erhaltung braucht, zum anderen in die Energie, die er für die täglich zu leistende Arbeit, für den »Betrieb«, benötigt. Man spricht deshalb von einem Erhaltungs- und von einem Betriebsstoffwechsel. Der Betriebsstoffwechsel richtet sich nach der Menge der täglichen Arbeit und ist für die Beurteilung von Krankheiten weniger wichtig als der Erhaltungsstoffwechsel. Bei der Schilddrüsenüberfunktion z. B. kurbelt die Mehrausschüttung von Schilddrüsenhormon den Stoffwechsel derart an, dass die Nahrungsmenge trotz reicheren Essens nicht einmal mehr zur Deckung des Erhaltungsstoffwechsels ausreicht, sodass der Körper, der darüber hinaus auch noch seinen Betriebsstoffwechsel zu unterhalten hat, vom eigenen Bestand zehren muss. Der Kranke nimmt deshalb trotz ständiger Nahrungszufuhr erheblich an Körpergewicht ab. Aus der Stärke der Stoffwechselsteigerung kann man in diesem Fall auf die Schwere der Krankheit schließen. Für derartige Untersuchungen ist die Bestimmung des Grundumsatzes wichtig, der Menge Nahrung — in Kalorien gerechnet —, die ein Mensch für seinen Erhaltungsstoffwechsel verbraucht. Mit Hilfe einer komplizierten Apparatur, die den vom Untersuchten eingeatmeten Sauerstoff und die von ihm ausgeatmete Kohlensäure misst, gelingt es, einen Einblick in die »inneren Verbrennungsvorgänge« des untersuchten Organismus zu gewinnen. Daraus kann man errechnen, ob der Stoffwechsel normal verläuft oder zu lebhaft, wie z. B. bei der erwähnten Schilddrüsenüberfunktion, oder aber zu träge, wie etwa bei einer Unterfunktion der Schilddrüse.