Stottern Das Stottern ist kein Fehler der Sprachorgane, sondern ein Versagen im seelischen Sprechantrieb. Eigentlich könnte der Stotterer alles sprechen, doch er vermag es nicht, weil sich eine unterbewusste Hemmung dem glatten Fluss der Sprache in den Weg stellt. Meist kommen eine nervöse Veranlagung und ein besonders eindrucksvolles Erlebnis – ein großer Schreck, ein Unfall, eine schwere Krankheit oder Ähnliches – zusammen, um aus einem Kind, das in den ersten Lebensjahren keinerlei Hemmungen beim Sprechen zeigte, plötzlich einen Stotterer zu machen. Nicht selten entwickelt sich das Stottern aber schon in früher Kindheit, und zwar vor allem dann, wenn die Atmosphäre, in der das Kind aufwächst, seiner ruhigen Entfaltung hinderlich ist. Ein Mensch, der stottert, ist ein Leidender. Befreiung von diesem Leiden ist möglich, kann aber nur durch wirklich fachkundige Hilfe (Psychotherapie und Sprachübungen) erreicht werden. Da Stottern niemals »von selbst« verschwindet, sind Erziehungsversuche mit dem Ziel, den Willen zu stärken, vollkommen fehl am Platz.
Eltern von Stotterern sollten sich stets vor Augen halten:
1. Stottern ist keine schlechte Angewohnheit, die man mit Ermahnungen oder Strafen ausmerzen kann.
2. Stottern ist nicht ansteckend, wenn es auch ab und zu für kurze Zeit nachgeahmt wird.
3. Stottern ist kein Zeichen von Dummheit.
Fachliche Hilfe bieten Logopäden, Psychotherapeuten, Sprachheilpädagogen sowie auf die Heilung von Sprach- und Stimmstörungen spezialisierte Ärzte.
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