Lexikon

Verrenkung

Definition Verrenkung

auch bekannt als: Luxation

Verrenkung Verletzung, bei der die durch ein Gelenk verbundenen Knochenenden ihren Kontakt verlieren und in eine Fehlstellung geraten. Sind 2 Knochen gelenkig verbunden, so bildet der eine von ihnen die etwas ausgehöhlte Gelenkpfanne, der andere den kugeligen, in der Gelenkpfanne gleitenden Gelenkkopf. Zu einer Verrenkung kommt es, wenn der Gelenkkopf durch eine gewaltsame,  abnorme Bewegung aus seiner Gelenkpfanne herausgehebelt wird. Am häufigsten kommt das beim Schultergelenk vor. Der Betroffene hat sehr starke Schmerzen; jede Bewegung des Gelenks ist ihm völlig unmöglich.

Daneben gibt es jedoch auch angeborene Verrenkungen - zum Beispiel durch eine fehlerhafte Ausformung des Hüftgelenks bedingt ( Hüftgelenkverrenkung) - und solche, bei denen wegen einer Bänderschwäche oder als Folge einer früheren Verletzung ein Gelenkkopf schon bei geringfügiger Belastung aus der Pfanne gleitet (habituelle Luxation). Von einer Subluxation spricht man, wenn der Gelenkkopf sich zwar im Gelenk verschoben hat, aber nicht vollkommen herausgetreten ist.

Nie darf ein Laie versuchen, ein verrenktes Gelenk wieder einzurenken. Die Erste Hilfe, die er leisten kann, besteht allenfalls darin, die betroffene Gliedmaße durch einen vorsichtig angelegten Verband so in ihrer augenblicklichen Stellung zu fixieren, dass der Verletzte den Weg zum Arzt ohne allzu große Schmerzen zurücklegen kann. Nach der Einrenkung muss das betroffene Gelenk noch für einige Zeit geschont werden, um sowohl der Gelenkkapsel als auch den überdehnten Gelenkbändern Gelegenheit zu geben, ihre normale Spannung wiederzugewinnen. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass der Gelenkkopf bei nächster Gelegenheit wieder aus der Pfanne springt. Ist durch irgendwelche Umstände ein solches Schlottergelenk entstanden, so lässt sich durch eine entsprechende Operation die normale Spannung von Gelenkkapsel und Bändern wiederherstellen.