Aneurysma Umschriebene Aussackung der Wand einer Arterie oder der Herzwand. Das Aneurysma, das sich hauptsächlich an der Aorta (Hauptschlagader) bildet, kommt bei Männern viel häufiger vor als bei Frauen. Als Ursachen kommen angeborene Fehlbildungen, eine fortgeschrittene Arteriosklerose sowie diverse Verletzungen in Betracht. Beim echten Aneurysma (Aneurysma verum) sind alle Wandschichten an der Aussackung beteiligt. Von einem falschen Aneurysma (Aneurysma spurium) spricht man, wenn sich dieses nach einer Gefäßverletzung aus einem um das Gefäß liegenden Bluterguss entwickelt, der sich später mit einer Kapsel aus Bindegewebe umgibt. Ein arteriovenöses Aneurysma - als abnorme Verbindung zwischen einer Arterie und einer benachbarten Vene - entsteht meist nach gleichzeitiger Verletzung beider Gefäße. Zumeist wird ein Aneurysma zufällig bei einer Routineuntersuchung entdeckt oder erst infolge von Komplikationen erkannt. Das Aneurysma der Brustaorta, das heute seltener als das Bauchaortenaneurysma ist, macht sich, wenn überhaupt, durch Schmerzen hinter dem Brustbein, Heiserkeit und Schluckbeschwerden bemerkbar. Das Aneurysma der Bauchaorta - es ist fast immer unterhalb des Abganges der Nierenarterien angesiedelt -, lässt sich bei entsprechender Größe als pulsierende Schwellung, meist links neben der Wirbelsäule, tasten.
Wenn ein größeres Aneurysma platzt, kann es innerhalb weniger Minuten zum Verblutungstod kommen. Häufiger sind jedoch gedeckte Durchbrüche: Im Raum zwischen Bauchfell und Wirbelsäule wird das Blut aufgefangen und der Blutstrom aus dem Leck durch Muskulatur und Weichteile vorübergehend gedrosselt. Durch sofortige Operation kann in einem Drittel der Fälle das Leben gerettet werden. Bei einer Operation vor dem Platzen des Aneurysmas beträgt die Sterblichkeit nur rund 10 Prozent.
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