Missbildungen Nur ein Teil der angeborenen Miss- oder Fehlbildungen (Anomalien) ist sofort nach der Geburt erkennbar, da etliche Fehlbildungen innerer Organe und eine Reihe von Stoffwechselstörungen oft erst im Lauf des Lebens zu äußeren Anzeichen führen. In Mitteleuropa kommen bei 10000 Geburten schätzungsweise 150- 250 missgebildete Kinder zur Welt, wobei man, je nach Lokalisation, Missbildungen an Kopf (Gehirn und Gesicht), Rumpf und Hals, Extremitäten und inneren Organen unterscheidet.
Der Form nach unterscheidet man:
Man nimmt an, dass etwa 20 Prozent der Fehlbildungen rein erbbedingt sind, 10 Prozent auf Chromosomenabweichungen (Chromosomenaberration) und 10 Prozent auf äußeren Faktoren beruhen; in 60 Prozent der Fälle lässt sich die Ursache nicht exakt ermitteln.
Bei den umweltbedingten Faktoren ist der Zeitpunkt der Einwirkung auf den Embryo von größter Bedeutung: Nur die ersten 3 Lebensmonate, vielleicht sogar bloß die kurze Spanne vom 20. bis zum 40. Tag, kommen in Betracht. Dabei unterscheidet man im Einzelnen:
Art und Zeitpunkt der Behandlung richten sich nach der jeweiligen Fehlbildung. So nimmt man beispielsweise eine Operation bei Verwachsungen von Fingern erst mit 4-6 Jahren vor, während ein Nabelschnurbruch sofort nach der Geburt operativ beseitigt wird.