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Endoskopie

Definition Endoskopie

Endoskopie Untersuchung des Körperinneren mit einem Endoskop. Dadurch werden die betreffenden Organe dem direkten Blick zugänglich gemacht, und man erhält ein Bild vom augenblicklichen Zustand dieser Organe, ohne jedoch etwas über ihre Leistungsfähigkeit zu erfahren. Folgende Organe kann der Arzt mithilfe eines Endoskops betrachten: Ohr, Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien, Brusthöhle, Speiseröhre, Magen, Bauchhöhle, Harnblase, Harnröhre, Mastdarm und Scheide.

Vorläufer der technisch hoch entwickelten Endoskope waren die einfach gebauten Spiegel, die in der Frauen- und Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde noch heute gebraucht werden. Im medizinischen Sprachgebrauch versteht man unter Spiegel ganz allgemein ein Instrument, das die Besichtigung von Hohlräumen des Körpers - Scheide, Nase, Ohren - ermöglicht, indem es die Wände dieser Organe auseinanderhält. Scheidenspiegel waren schon in der Antike und im Mittelalter gebräuchliche Instrumente. Zu Beginn der Neuzeit waren sie jedoch außer Gebrauch gekommen. Erst als sich vor rund hundert Jahren die Frauenheilkunde (Gynäkologie) als eigenes Spezialfach von der allgemeinen Medizin trennte, erkannte man von Neuem ihren Wert für die Diagnostik gynäkologischer Erkrankungen. Die neueste Errungenschaft der Endoskopie ist die elektronische Video-Endoskopie, bei der das Fiberglasbündel zur Lichtleitung durch eine miniaturisierte Fernsehkamera an der Spitze des Gerätes abgelöst wird.

Die Magenspiegelung (Gastroskopie) wird heute mit einem biegsamen Gastroskop vorgenommen, das wie ein Magenschlauch ohne jede Gefahr eingeführt werden kann. Es kann auch mit einer Kamera verbunden werden, um Bilder von der Magenschleimhaut aufzunehmen. Die modernste Variante ist das voll flexible Gastroskop mit Glasfaseroptik, das auch bei extremen Biegungen ein uneingeschränktes Blickfeld gewährleistet.

Für die Spiegelung der Brust- und Bauchhöhle stehen Spezialinstrumente zur Verfügung, die mit einem Trokar versehen sind, einem dreikantigen Stilett, mit dem, da ja keine normalen Körperöffnungen benutzt werden können, zuerst die Brust- oder Bauchwand durchstoßen wird. Erst dann kann das eigentliche Spiegelinstrument eingeführt werden. Deshalb muss der ganze Eingriff wie eine chirurgische Operation unter sterilen Bedingungen durchgeführt werden.

Die Brusthöhlenspiegelung (Thorakoskopie) ist als rein diagnostisches Verfahren heute weitgehend von den verschiedenen Röntgenmethoden verdrängt worden. Dafür wird sie in Verbindung mit einem therapeutischen Eingriff umso häufiger angewandt, etwa zum Durchschneiden oder Durchbrennen von Rippenfellverwachsungen. Die operative Brusthöhlenspiegelung ist damit zu einem unentbehrlichen Mittel der Tuberkulosebehandlung geworden.

Die Bauchspiegelung (Laparoskopie) spielt in der Diagnostik von Leberkrankheiten eine große Rolle. Die Besichtigung der Bauchhöhle und ihrer Organe ist vor allem dann angezeigt, wenn mit anderen Methoden Ursache und Verlauf von Erkrankungen der Bauchorgane nicht geklärt werden können. Die Fotolaparoskopie mit Elektronenblitz liefert heute preiswerte, farbechte Bilder.

Sehr verbreitet ist die Harnblasenspiegelung (Zystoskopie), die sowohl aus diagnostischen Zwecken als auch therapeutisch - z. B. zur Zertrümmerung oder zum Greifen von Harnsteinen - eingesetzt wird. Mit der Konstruktion des ersten brauchbaren Blasenspiegels (Zystoskop) im Jahr 1879 begann erst der Aufstieg der Urologie (Lehre von den Krankheiten der Harnorgane) zu einem eigenen Spezialfach.

Abbildungen

  • Stomach_endoscopy_1.jpg

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