Hauttuberkulose Durch Tuberkuloseerreger verursachte Hautveränderungen. Da die Tuberkulosebakterien die unverletzte Haut nicht durchdringen können, ist eine tuberkulöse Erstinfektion der Haut nur als Wundinfektion, besonders bei beruflich exponierten Personen - Ärzte, Tierärzte, Laboranten, Metzger, Melker - denkbar. Die meisten Hauttuberkulosen gehen von einer bereits im Körper bestehenden Tuberkulose aus, wobei die Erreger über Blut- oder Lymphbahn in die Haut gelangen. Die Ansteckungsgefahr - sie ist nur bei geschwürigem Zerfall der Herde gegeben - ist so gering, dass besondere Isolierungsmaßnahmen nicht notwendig sind. In den hoch entwickelten Ländern ist die Krankheit dank der verbesserten Behandlungsmethoden, des höheren Lebensstandards und der Ausmerzung infizierter Kühe selten geworden.
Man unterscheidet heute 10 verschiedene Formen. Die häufigste Form, der sogenannte Lupus vulgaris, kann schon in der Kindheit beginnen. Dabei treten im Gesicht, aber auch an anderen Körperstellen, Lupusknötchen auf: stecknadelkopfgroße, braunrote, weiche Einlagerung in der Haut. Mehrere Knötchen bilden einen Herd. Während sie in der Mitte abheilen, schießen am Rand neue Knötchen auf; so entstehen ring- oder schlangenförmige Herde, aus denen sich Lupusgeschwüre mit flachem, blutendem Grund und ausgezackten, unterwühlten Rändern bilden können. Die Behandlung erfolgt mit Tuberkulostatika, die auch nach der Abheilung mehrere Monate eingenommen werden müssen. Bei entstellender Narbenbildung muss der Defekt bisweilen durch eine Hauttransplantation gedeckt werden.
Das Skrofuloderm ist eine Erkrankung Jugendlicher, die von tuberkulösen Lymphknoten auf die Haut übergreift und durch unter der Haut gelegene, derbe, schmerzlose Knoten gekennzeichnet ist, die erweichen und nach außen durchbrechen, wobei sich dünnflüssiger, käsige Bröckchen führender Eiter entleert. Nach der Abheilung bleiben eingezogene Narben zurück. Lieblingssitz des Skrofuloderms ist die Halsgegend. Die Behandlung entspricht der des Lupus vulgaris.