Hydrotherapie Physiotherapeutische Behandlung mit unterschiedlich temperiertem Wasser. Die Wirkungen des Wassers sind unspezifisch, d. h., sie sind nicht auf bestimmte Krankheiten, sondern auf den gesamten Organismus gerichtet. Die Heilwirkung aller Wasseranwendungen beruht vor allem auf einer vermehrten Durchblutung. Auch bei Kältereizen folgt auf die anfängliche Gefäßverengung eine Erweiterung mit Blutüberfüllung des betroffenen Bezirks. Dabei bewirkt die enge funktionelle Verknüpfung der einzelnen Hautbezirke untereinander durch Kreislauf und Nervensystem sowie die Verbindung der Haut mit den inneren Organen, dass auch Teilanwendungen ausgedehnte Reaktionen des Organismus auslösen.
Je nach Temperatur unterscheidet man kalte, warme, heiße, wechselwarme und ansteigende Anwendungen, wobei man das Wasser in Form von Waschungen, Güssen, Wickeln, Auflagen, Bädern oder Dämpfen nützt. Erregend wirken kalte Güsse und heiße Bäder, wohingegen Waschungen, Wickel, Teilbäder und warme Vollbäder im Allgemeinen eine eher beruhigende Wirkung haben. Kalte Anwendungen setzt man vorwiegend ein, um durch Anregung von Kreislauf und Stoffwechsel eine Wärmebildung herbeizuführen. Laue Anwendungen mit einer Temperatur von 16-25 °C kommen nur bei großer Übererregbarkeit und Empfindlichkeit als Übergangsmaßnahmen in Betracht. Warme Anwendungen (36-37 °C) führen ohne stärkere Reaktion des Organismus zu einer Erwärmung, Beruhigung und Entspannung. Heiße Anwendungen (über 38 °C) lösen wie Kältereize heftige Reaktionen aus, während ansteigende Anwendungen auch ohne starke Reizwirkung zu einer beträchtlichen Wärmezufuhr und Steigerung der Durchblutung führen.
Folgende allgemeine Regeln sind bei Wasseranwendungen zu beachten:
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