Lexikon

Karies

Definition Karies

auch bekannt als: Zahnfäule

Karies Zahnzerstörung durch von Bakterien gebildete Säuren. Karies ist die bei weitem häufigste Zahnkrankheit, der alljährlich weltweit Unmengen von Zähnen zum Opfer fallen. Voraussetzung für ihre Entstehung sind Zahnbeläge (Plaque), in denen Bakterien leben, die in der Lage sind, aus der Nahrung stammende Kohlenhydrate in Säuren umzuwandeln. Diese Säuren greifen dann den Zahnschmelz an und erzeugen darin Defekte, die sich immer weiter in den Zahn hineinfressen. Es ist also nicht so, dass die Bakterien den Zahn direkt schädigen, vielmehr tun dies die von ihnen ausgeschiedenen Säuren.

Nach dem überaus harten Zahnschmelz wird das darunter liegende weichere Zahnbein (Dentin) angegriffen, und schließlich erreicht die Karies das Zahnmark (Pulpa). Dieses reagiert mit einer Pulpitis (Zahnmarkentzündung), die in der Regel nicht nur starke Schmerzen verursacht, sondern darüber hinaus erhebliche, zum Teil nicht ungefährliche Folgeerscheinungen nach sich ziehen kann. Schließlich geht immer mehr Zahnsubstanz verloren, bis der Zahn schließlich nur noch ein übel riechendes, schwarz-braunes Gebilde ist und entfernt werden muss.

Die Karies bereitet im Anfangsstadium — solange sie noch nicht über den Zahnschmelz hinaus gelangt ist — kaum Beschwerden. Je mehr sie sich allerdings der Pulpa nähert, je intensiver also deren Entzündung wird, desto heftiger werden die Schmerzen. Allerdings kann die Karies — wenn die Pulpitis chronisch, d. h. schleichend und nahezu unbemerkt verläuft — einen Zahn auch zerstören, ohne dass dabei nennenswerte Beschwerden auftreten.

Karies lässt sich durch intensive Vorbeugemaßnahmen weitgehend vermeiden. Dazu ist es erforderlich, die Zahnbeläge durch sorgfältiges Putzen so regelmäßig zu entfernen, dass den darin lebenden Bakterien keine Zeit zur Säurebildung bleibt (Zahnpflege). Auch die regelmäßige Anwendung von Fluoriden (Fluoridierung) ist sehr zu empfehlen, da diese den Zahnschmelz widerstandsfähig gegen Säuren machen und zudem die Lebensbedingungen der verursachenden Bakterien erheblich verschlechtern.

Ist erst einmal ein Defekt entstanden, bohrt der Zahnarzt den befallenen Zahn aus und entfernt die erkrankte Zahnhartsubstanz. Je nachdem, wie tief und ausgedehnt die Karies und wie sehr die Pulpa in Mitleidenschaft gezogen ist, reichen die Behandlungsmaßnahmen von der bloßen Füllung über die Wurzelbehandlung bis hin zur Zahnentfernung (Extraktion).

Abbildungen

  • Karies_ToothMontage3.jpg

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