Kokain Aus den reifen Blättern der Kokapflanze hergestellte Droge. Das Endprodukt sind bitter schmeckende Kristalle, die vor dem Verkauf mit Verschnittmitteln gestreckt werden. Beim Missbrauch in den westlichen Industrieländern wird der "Stoff" geraucht, geschnupft, inhaliert oder eingespritzt und bewirkt eine körperliche und psychische Leistungssteigerung von kurzer Dauer sowie eine Unterdrückung des Hungergefühls. Bei Inhalation oder intravenöser Injektion kommt es zu einem Rauschzustand mit optischen und akustischen Sinnestäuschungen, Kraftgefühl, Rededrang und Ideenflucht. Doch auf den euphorischen Kokainschwips folgt zwangsläufig eine Apathie, die nur durch neue Kokaingaben durchbrochen werden kann. Daher führt Kokain rasch zur körperlichen und physischen Abhängigkeit und erzeugt nach längerem Missbrauch starke Abmagerung, Wahrnehmungsstörungen, Sinnestäuschungen und Verfolgungswahn. Bei einer Überdosierung kann der Tod durch Atemlähmung eintreten. Nach längerem Schnupfen von Kokain treten zudem nicht selten Durchbrüche der Nasenscheidewand auf. Von besonderer Bedeutung ist die Wirkung auf die Sexualität: Zwar werden Libido und erotische Fantasie bei beiden Geschlechtern gesteigert; die körperliche Sexualität erhöht sich jedoch nur bei der Frau, beim Mann lässt sie hingegen langfristig nach. Die Behandlung - eine Entziehungskur - muss stets in einer Spezialklinik durchgeführt werden; für Süchtige stehen außerdem Drogenberatungsstellen zur Verfügung.
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