Lexikon

Nesselsucht

Definition Nesselsucht

auch bekannt als: Urtikaria

Nesselsucht Aus Quaddeln bestehender Hautausschlag mit starkem Juckreiz. Die Nesselsucht ist eine der häufigsten Hauterkrankungen; 20-30 Prozent der Bevölkerung werden davon mindestens einmal im Leben betroffen. Bei einer Dauer unter 6 Wochen wird sie als akute, sonst als chronische Nesselsucht bezeichnet. Man unterscheidet die allergische Nesselsucht, die z. B. als Reaktion auf Arzneimittel, Insektenstiche oder Nahrungsmittel auftritt, von der nicht allergischen Krankheitsform, die beispielsweise durch Hautkontakt mit Quallen oder Brennnesseln oder beim Schälen von Zitrusfrüchten auftritt. Schließlich können auch physikalische Auslöser wie Kälte, Wärme, Sonnenlicht oder mechanische Reize zum Auftreten zahlreicher Quaddeln führen. Dabei schießen innerhalb von Minuten unterschiedlich große, leicht erhabene und meist rötliche Flüssigkeitsansammlungen auf, wie sie jeder kennt, der schon einmal Brennnesseln berührt hat. Dabei besteht heftiger Juckreiz, der den Betroffenen aber nicht zum Kratzen, sondern eher zum Reiben veranlasst. Diese Quaddeln bilden sich nach Stunden bis Tagen von selbst zurück. In extremen Fällen kann in den Quaddeln derart viel Blutflüssigkeit zusammenlaufen, die dem übrigen Körper dann fehlt, dass ein Kreislaufzusammenbruch im Sinn eines Schocks droht. Bei einer akuten allergischen Nesselsucht können neben den Hauterscheinungen auch Magen-Darm-Beschwerden (insbesondere Durchfall), Luftnot und Kopfschmerzen auftreten.

Die Behandlung besteht in erster Linie im Ausschalten der auslösenden Faktoren. Dazu werden Allergietests durchgeführt, die jedoch bei mehr als der Hälfte der Betroffenen ohne Ergebnis bleiben. In derartigen Fällen kann nur antiallergisch und juckreizlindernd mit der Einnahme von Antihistaminika behandelt werden. In schweren Fällen werden Antihistaminika und Corticosteroide (Kortison) auch gespritzt.