Schock Als Schock bezeichnet man - unabhängig von der auslösenden Ursache - einen allgemeinen Kreislaufzusammenbruch mit einer bedrohlichen Herabsetzung der die einzelnen Organe ernährenden Durchblutung. Als Folge des dadurch bedingten Sauerstoffmangels im Gewebe werden die Zellfunktionen erheblich gestört. Dabei wird zwangsläufig auch das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt, was eine Gegensteuerung des Körpers auslöst: die sogenannte Zentralisation. Dabei wird Blut aus den peripheren Gebieten (Gliedmaßen, Haut) abgezogen und vermehrt der primär lebenswichtigen Durchblutung von Herz und Gehirn zugeleitet. Doch diese Gegensteuerung des Körpers gelingt je nach auslösender Ursache des Schocks nur in begrenztem Ausmaß und für begrenzte Zeit; danach bricht der Kreislauf, wenn nicht sofort energische Maßnahmen eingeleitet werden, vollkommen zusammen. Begünstigt wird die Schockreaktion durch Überanstrengung, Übermüdung, Hitze mit Schwitzen und Durst, Kälte, schlechten Ernährungszustand und Hunger. Der Schock ist heute noch immer durch eine hohe Sterblichkeit und durch Organversagen (Nieren, Lunge) geprägt. Die auslösenden Ursachen führen zu einer massiven Reaktion des sympathischen Nervensystems, die sich in folgenden charakteristischen Symptomen zeigt:
Meist entwickelt sich der Schock allmählich. Wenn sich die Pupillen weiten und der Puls nicht mehr tastbar ist, besteht unmittelbare Lebensgefahr. Nach den Ursachen bzw. Erscheinungsbildern kann man verschiedene Formen unterscheiden, von denen die ersten 3 weitaus am häufigsten vorkommen:
Behandlung: Beim geringsten Verdacht auf einen Schock ist die Einweisung in ein Krankenhaus notwendig. Je früher die Therapie einsetzt, desto besser sind die Heilungsaussichten, wobei die Prognose natürlich entscheidend von der Grundkrankheit abhängt.
Erste Hilfe: Am wichtigsten ist die Blutstillung, sonst bleiben alle weiteren Maßnahmen erfolglos. Danach soll der Patient in die so genannte Schocklage (Kopf tief, Beine hoch) gebracht werden, in der der Blutrückstrom zum Herzen und damit die gesamte Blutversorgung des Organismus unterstützt wird. Durch Einwickeln in Decken ist der Patient vor Wärmeverlust zu schützen, jedoch sollte keine zusätzliche Wärmezufuhr durch Heizkissen und dergleichen erfolgen. Wichtig ist zudem die allgemeine Betreuung bis zum Eintreffen des Arztes bzw. Krankenwagens durch beruhigenden Zuspruch und ggf. Ablenkung.
Der so genannte - Nervenschock - er wird landläufig oft auch nur als Schock bezeichnet - hat mit den hier besprochenen Schockformen nichts zu tun; er stellt vielmehr eine seelische Reaktion auf Schreckerlebnisse (Erregungszustand, Weinen, Verstörtheit, Apathie oder Toben usw.) dar.