Insektenstiche Stiche von Bienen, Wespen, Hornissen, Mücken, Stechfliegen, Läusen, Flöhen und Wanzen sowie Bisse von Ameisen entweder mit stechenden bzw. beißenden Mundwerkzeugen oder mit einem Giftstachel. Die Stiche — sie dienen den Insekten entweder zur Verteidigung oder zur Ernährung (Blutsaugen) — sind im Allgemeinen harmlos, werden aber dann gefährlich, wenn Erreger von Infektionskrankheiten (z. B. Malaria) übertragen werden oder wenn eine Allergie gegen Insektengifte (vor allem gegen das Gift von Bienen und Wespen) besteht.
Bei Stichen von Bienen, Wespen oder Hornissen kann es zu ernsteren Erscheinungen kommen: erstens, wenn eine Allergie gegen deren Gift besteht; zweitens, wenn viele, vor allem junge Tiere stechen; drittens, wenn der Einstich an besonders empfindlichen Hautstellen (Oberlippe, Nase, Augenlid usw.) erfolgt. Dann können ausgedehnte rotbläuliche Schwellungen, Atemnot, Herzdruck, Harndrang, Ohnmachtsanwandlungen und Kollaps auftreten. Bei Insektenstichen im Mund oder Rachenraum — z. B. beim versehentlichen Mitessen einer Wespe — ist schnellstens ärztliche Behandlung notwendig, weil durch die mögliche Schwellung im Kehlkopf akute Erstickungsgefahr besteht. Unter Umständen kann sogar als Notmaßnahme ein Luftröhrenschnitt (Tracheotomie) erforderlich werden. Bei asthmaähnlichen Beschwerden ist die Inhalation eines Asthmamittels angezeigt. Patienten mit bekannter Insektenallergie sollten für den Notfall entsprechende Medikamente (Antihistaminika, Kalzium-Brausetabletten, Asthmatabletten oder Ähnliches) bei sich haben.
Gegen Stiche von Mücken kann man sich einigermaßen durch nelkenölhaltige Salben schützen. Ein anderer Rat lautet, Vitamin-B1-Tabletten einzunehmen: Der Geruch dieses Vitamins tritt danach auch an der Haut auf, wodurch die Insekten vom Stechen abgehalten werden. Ist der Stachel in der Haut verblieben, soll er nach Möglichkeit vollständig entfernt werden. Beim Stich an Gliedmaßenenden kann der betreffende Körperteil kurzfristig abgebunden werden, um die Giftaufnahme zu verzögern. Die Stichstelle betupft man mit Salmiak, Mentholspiritus, Zitronensaft, Essig oder Zwiebelsaft. Wirksamer sind kortison- oder antihistaminhaltige Salben oder Gelees. Auch kühlende Umschläge mit Wasser oder essigsaurer Tonerde helfen.
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