Plasmozytom Bösartige Geschwulst des Knochenmarks, die von einer entarteten Plasmazelle ausgeht. Dabei erzeugen die sich unkontrolliert vermehrenden Plasmazellen große Mengen an Immunglobulinen, deren Antikörperfunktion jedoch geschädigt ist (Paraproteine). Die Ursache der Tumorentwicklung, die häufiger bei Männern als bei Frauen und zumeist erst in der zweiten Lebenshälfte auftritt, ist unbekannt. Die massiven Knochenzerstörungen laufen unter mehr oder weniger starken Schmerzen ab und führen nicht selten dazu, dass der befallene Knochen plötzlich durchbricht. Außerdem leiden die Kranken unter Mattigkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Die von den Plasmazellen in Massen produzierten, funktionslosen Immunglobuline schädigen, da sie zum Teil mit dem Harn ausgeschieden werden, die Nieren und führen im Zusammenhang mit anderen krankhaften Veränderungen rasch zur Niereninsuffizienz (Nierenversagen). Unter dem Mikroskop kann man in entnommenem Knochenmark die starke Plasmazellvermehrung erkennen. Zudem sieht man auf dem Röntgenbild zahlreiche Knochendefekte; und schließlich lassen sich im Urin spezielle, für die Krankheit typische Eiweißkörper nachweisen.
Die Behandlung mit Zytostatika - Medikamenten, die das Wachstum bösartiger Zellen hemmen - sowie mit Corticosteroiden (Kortison) bringt zwar bisweilen einen gewissen Erfolg, kann aber auch nicht verhindern, dass die Betroffenen in der Regel 3-4 Jahre nach dem Ausbruch der Krankheit sterben.
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