Pylorusstenose Einengung des Magenausgangs (Pylorus), die die Nahrungspassage behindert oder unmöglich macht. Als Ursache kommt vor allem ein Magengeschwür in diesem Bereich oder eine nach dessen Abheilung zurückbleibende Narbe in Betracht. Ferner kann die Magenausgangsverengung durch eine Geschwulst oder durch Verwachsungen nach einer Bauchoperation bedingt sein. Weder Speisebrei noch Magensaft können dann regelgerecht in den Dünndarm weitertransportiert werden; sie stauen sich im Magen und bedingen mit der Zeit eine beträchtliche Magenerweiterung. Die wesentlichsten Symptome sind Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Unbehagen in der Magengegend und häufige Übelkeit. Erbrechen beseitigt die Beschwerden für einige Stunden. Mit der Zeit nimmt der Kranke immer mehr an Gewicht ab. Das ständige Erbrechen führt zu gefährlichen Flüssigkeits- und Mineralstoffverlusten, wodurch nicht nur die Haut trocken und schlaff wird, sondern auch die Nieren erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden.
Führt die klinische Behandlung zu keinem Erfolg, so muss die Pylorusstenose operativ beseitigt werden.
Die dauerhafte Magenausgangsverengung darf man nicht mit dem vorübergehenden, auf einer Verkrampfung des Ringmuskels am Magenausgang beruhenden Pförtnerkrampf (Pylorospasmus) verwechseln, obwohl dieser, solange er anhält, natürlich die gleichen Krankheitserscheinungen verursacht. Ein solcher Magenpförtnerkrampf wird nicht selten bei Säuglingen beobachtet, wobei Jungen drei- bis sechsmal häufiger betroffen sind als Mädchen. Die Symptome treten zumeist in der 2. oder 3. Lebenswoche auf. Charakteristisch ist das sich rasch steigernde Erbrechen; bald erfolgt es nach jeder Mahlzeit explosionsartig und in vollem Strahl. Die missmutigen Säuglinge nehmen nicht zu und sind verstopft. Durch ihre magere Bauchdecke sieht man die wellenförmigen Verkrampfungen des Magens von links oben zur Bauchmitte wandern. Die konservative Behandlung (sorgfältige Pflege, häufige Fütterung mit eingedickter Nahrung, krampflösende und beruhigende Medikamente) erfordert einen 4- bis 6-wöchigen Klinikaufenthalt. In schweren Fällen lässt sich die operative Behandlung (Längsspaltung der Pylorusmuskulatur) nicht umgehen; sie ist fast risikolos und verkürzt den Klinikaufenthalt erheblich.
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