Tetanus

Tetanus Schwere, oft tödlich verlaufende bakterielle Infektionskrankheit mit charakteristischen Muskelkrämpfen, die heutzutage wegen der konsequent durchgeführten Schutzimpfung in den Industrieländern sehr selten geworden ist. Erreger sind unter Luftabschluss lebende Bazillen, die in Schmutz, Erde, Straßenstaub sowie im Kot von Menschen und Tieren vorkommen. Vorbedingung für eine Infektion ist eine Verletzung, die so geringfügig sein kann, dass sie beim Auftreten der ersten Krankheitszeichen bereits abgeheilt ist. Als gefährlich sind in dieser Beziehung vor allem Verletzungen durch Nägel, Holzsplitter und Dornen sowie Bisse durch Hunde, Katzen und wild lebende Tiere anzusehen. Doch auch als Komplikation bei Verbrennungen, Nabelwunden von Neugeborenen und Infektionen nach Operationen kann es zum Wundstarrkrampf kommen. Das von den Erregern namens »Clostridiurn tetani« in der Wunde gebildete Gift (Toxin) befällt das Zentralnervensystem, was sich nach einer Inkubationszeit von 2-4 Wochen in Muskelkrämpfen (besonders Kaumuskelkrämpfe und Zwerchfellkrämpfe mit Atemstörungen) bemerkbar macht. Diese Krämpfe werden von Schwitzen und Fieber sowie einer auffälligen Starrheit der Nacken-, Rücken- und Bauchdeckenmuskulatur begleitet. Die Kranken verzerren unwillkürlich die Gesichtsmuskeln und fletschen die Zähne, überstrecken oft den Rumpf und beugen gleichzeitig den Kopf zurück (Opisthotonus). Krämpfe der Atemmuskulatur können zu lebensgefährlichen Erstickungsanfällen führen.

Die Krankheit, an der fast die Hälfte der ungeimpften Personen sterben, dauert 6-8 Wochen. Die Behandlung muss immer in einer Klinik erfolgen. Am wichtigsten ist dabei die möglichst schnelle Gabe eines spezifischen Gegengiftes, das das Nervengift im Blut unschädlich macht. Daneben versucht man, die Erreger mit hoch dosierten Antibiotika zu vernichten. Die schmerzhafte Muskelverkrampfung bekämpft man mit speziellen Medikamenten, so genannten Muskelrelaxanzien.

Von entscheidender Bedeutung ist die Vorbeugung mittels Schutzimpfung, die auch schon bei kleinen, mit Erde oder Schmutz in Berührung gekommenen Wunden erfolgen muss.