Windeldermatitis

Windeldermatitis Entzündliche Veränderungen der Haut im Windelbereich sind im Zunehmen begriffen und immer häufiger mit Komplikationen belastet, was darauf beruht, dass die noch unreife Haut des Säuglings wegen ihrer dünnen Hornschicht gegen physikalische und chemische Einflüsse noch sehr anfällig ist und mit Rötung, Schuppung, Bläschen sowie blutenden oder eitrigen Wunden reagiert. Manchmal herrschen trockene, manchmal nässende Hauterscheinungen vor; zudem siedeln sich auf der geschädigten Haut häufig Bakterien oder Pilze an. Als Ursache kommen in erster Linie folgende Pflegefehler in Betracht: Verwendung stark alkalischer Seifen; unzureichendes Abtrocknen mit anschließendem Pudern; Windeln schlechter Qualität; zu seltener Windelwechsel; schlecht oder unzweckmäßig (mit scharfen Wasch- und Spülmitteln) gewaschene Windeln (heute werden allerdings fast nur noch Einmalwindeln verwendet); Verwendung minderwertiger, parfümierter Pflegemittel.

Bei der trockenen Form besteht die Behandlung darin, dem Badewasser ein leicht rückfettendes Pflegemittel zuzusetzen: eine milde, etwas fettende Seife sowie einen Fettpuder zu verwenden; ein anderes Waschmittel als bisher zu nehmen und - sofern keine Einmalwindeln verwendet werden - die Windeln in klarem Wasser sorgfältig zu spülen.

Die nässende Form ist oft auf sehr enge, kaum luftdurchlässige Windelhöschen zurückzuführen und vielfach schwierig zu behandeln. Pflegerische und therapeutische Maßnahmen müssen gut aufeinander abgestimmt werden. Dazu gehören die Verwendung gut saugender Windeln und luftiger Windelhöschen; häufiger Windelwechsel; Reinigen mit klarem Wasser und gutes Abtrocknen; Bäder mit adstringierenden (zusammenziehenden) Zusätzen und - in hartnäckigen Fällen - die Verwendung einer vom Arzt verschriebenen wenig fettenden, kortisonhaltigen Creme. Manchmal sind auch eine innerliche Behandlung mit Vitamin A und E sowie eine Umstellung der Ernährung erforderlich. Da jedoch immer auch die individuelle Konstitution des Kindes eine Rolle spielt, ist nach der Abheilung jederzeit mit Rückfällen zu rechnen.