Berufs- und Krebserkrankungen von Dr. med. Gerd Enderle

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Über den Vortrag

Im Fokus dieses Vortrags steht eine breite Palette von Berufskrankheiten, die durch Chemikalien, Lärm, Vibration, Strahlung sowie durch Mikroorganismen verursacht wird. Hier ergeben sich viele interessante klinische Bezüge. Wussten Sie beispielsweise, dass hinter einer scheinbaren Sarkoidose auch eine Berylliose stecken kann? Die Vorlesung schließt mit dem Thema „Krebserkrankungen als Berufskrankheiten“.

Dieser Vortrag ist in folgende Kapitel unterteilt: Berufskrankheiten durch chemische Einwirkungen, Berufskrankheiten durch physikalische Einwirkungen, Berufskrankheiten durch biologische Einwirkungen, Krebserkrankungen als Berufskrankheiten.

Der Vortrag „Berufs- und Krebserkrankungen“ von Dr. med. Gerd Enderle ist Bestandteil des Kurses „Arbeitsmedizin“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:

  • Berufskrankheiten durch chemische Einwirkungen
  • Berufskrankheiten durch physikalische Einwirkungen
  • Berufskrankheiten durch biologische Einwirkungen
  • Krebserkrankungen als Berufskrankheiten

Quiz zum Vortrag

  1. Zielorgane der Bleivergiftung: Leber (Transaminasenerhöhung).
  2. Zielorgane der Quecksilbervergiftung: ZNS, Niere.
  3. Chrom in der Oxidationsstufe VI (Chromat-Anion): Hautekzem, Nasenscheidewandperforation, Lungenkrebs.
  4. Thallium: Polyneuritis, Haarausfall.
  5. Cadmium ist nierenschädigend und kanzerogen.
  1. Berufliche Tätigkeit in der Farbstoff- oder Gummiindustrie (aromatischen Amine).
  2. Berufliche Tätigkeit als Schreiner (Stäube von Eichen- oder Buchenholz).
  3. Beruflicher Umgang mit Ultrafeinstäuben.
  4. Beruflicher Umgang mit Ultrafeinstäuben
  5. Beruflicher Umgang mit Benzin als Tankwart (Benzol).
  1. Delta-Aminolävulinsäure
  2. Glykogen-Phosphorylase
  3. Alpha-1-Antitrypsin
  4. Beta-2-Mikroglobulin
  5. Cystathionin
  1. Blei
  2. Cadmium
  3. Zink
  4. Quecksilber
  5. Aluminium
  1. Die Aufnahme erfolgt inhalativ über Quecksilberdämpfe.
  2. Quecksilberdämpfe haben einen stechenden Geruch und sind stark reizend.
  3. Bei einer chronischen Quecksilbervergiftung spricht man von der Itai-Itai-Krankheit.
  4. Die Quecksilberausscheidung erfolgt biliär.
  5. Ein Antidot zur Behandlung steht nicht zur Verfügung.
  1. Je geringer die Oxidationsstufe, desto toxischer wirkt Chrom.
  2. Metallisches Chrom weist keine Toxizität auf.
  3. Ein typische, aber heute nur selten anzutreffende Erkrankung durch Chrom ist die Maurerkrätze.
  4. Als Spätfolgen einer Chromeinwirkung können Schleimhautulcera sowie Septumperforationen entstehen.
  5. Für MItarbeiter in der Galvanik gilt eine besonders hohe Exposition mit Chrom.
  1. Die biologische Halbwertszeit von Cadmium beträgt 20 Jahre.
  2. Cadmiumexposition erhöht nicht die Wahrscheinlichkeit zur Entstehung von Malignomen.
  3. Ein häufiges Krankheitsbild bei berufsbedingter akuter Exposition ist die Ita-Itai-Krankheit.
  4. Die Aufnahme der Cadmiumpartikel erfolgt durch Resorption über die Haut.
  5. Zur Prävention werden zentrale Trinkwarmwasserbereiter installiert.
  1. Es existiert kein spezifischer Antidot gegen eine Vergiftung.
  2. Alopezie beginnend an den lateralen Augenbrauen ist ein typisches Symptom der Thalliumvergiftung.
  3. Die Aufnahme erfolgt sowohl oral, inhalativ und dermal.
  4. Heutzutage findet Thallium in der Herstellung von Photozellen und Spezialthermometern Anwendung.
  5. Chronische Vergiftungen zeichnen sich durch Gastritis, milde polyneuritische Schübe und Haarausfall aus.
  1. Urin
  2. Speichel
  3. Blut
  4. Liquor
  5. Es existiert kein Biomonitoring für Arsen.
  1. Bei akuter Intoxikation kann es zu Sehstörungen bis hin zur Erblindung kommen.
  2. Bei moderater ingestiver Aufnahme zeigen sich die gleichen Symptome wie bei entsprechend gleicher Aufnahme von Ethanol, eine weitere Therapie ist nicht indiziert.
  3. Methanol wird durch metabolischen Abbau zu Ethanol und bewirkt folglich eine Alkalose.
  4. Als Antidot kann Ameisensäure eingesetzt werden.
  5. In handelsüblichen Spirituosen kommen Methanolmengen von bis zu 30 vol.% vor.
  1. Flusssäure – Calciumgluconat
  2. Organophosphat – Physostigmin
  3. Methanol – Folsäure
  4. Blei – Dimercaprol
  5. Thallium – 4-DMAP
  1. Arsen – Hepatozelluläres Karzinom
  2. Aromatische Amine – Urothelkarzinom
  3. Vinylchlorid – Hämangioendotheliom
  4. Trichlorethan – Nierenzellkarzinom
  5. Benzol – Leukämie
  1. Rheumatische Erkrankungen der Beine durch häufige und langanhaltende Steharbeit
  2. Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjährige, vorwiegend vertikale Einwirkung von Ganzkörperschwingungen im Sitzen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
  3. Vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen an den Händen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können
  4. Druckschädigung des Nervus medianus im Carpaltunnel durch repetitive manuelle Tätigkeiten mit Beugung und Streckung der Handgelenke, durch erhöhten Kraftaufwand der Hände oder durch Hand-Arm- Schwingungen
  5. Erkrankungen durch Erschütterung bei Arbeit mit Druckluftwerkzeugen oder gleichartig wirkenden Werkzeugen oder Maschinen
  1. Bei Druckentlastung Luftembolien durch verminderte Gaslösungsfähigkeit des Blutes.
  2. Bei Druckentlastung vermehrte Toxizität des Sauerstoffs und Stickstoffs.
  3. Bei Druckentlastung Leberschädigung durch Enzyminduktion.
  4. Bei Druckentlastung Gratifikationskrise durch Eulanisierung.
  5. Bei Druckentlastung Urtikaria durch Mastzellen-Aktivierung.
  1. Als BK durch Druckschädigung des N. medianus wird typischerweise das Karpaltunnelsyndrom anerkannt.
  2. Diagnostisch wird im entsprechenden Nerven eine herabgesetzte Nervenleitgeschwindigkeit registriert.
  3. Voraussetzung für eine arbeitsbedingte Druckschädigung eines Nerven ist die wiederholte und gleichartige mechanische Druckeinwirkung auf den entsprechenden Nerv.
  4. Bürotätigkeiten zählen nicht zu den auslösenden Faktoren der BK Nr. 2106.
  5. Bei Fliesenlegern ist durch ihre hockende/kniende Tätigkeit besonders der N. peronaeus gefährdet.
  1. Bei 4 kHz Absenkung von Luft- und Knochenleitung beidseits
  2. Im Hochtonbereich lediglich Absenkung der Knochenleitung
  3. Im Hochtonbereich lediglich Absenkung der Luftleitung
  4. Einseitige Absenkung von Knochen- und Luftleitung im Tieftonbereich
  5. Generalisierte Absenkung der Luftleitung zwischen 20 Hz und 10 000 Hz
  1. Bakterienerkrankungen, z.B. Schlafkrankheit, Chagas
  2. Protozoenkrankheiten, z. B. Malaria, Amöbiasis, Leishmaniasis, Trypanosomiasis
  3. Viruserkrankungen, z.B. Gelbfieber, Dengue, Chikungunya, Japanische Encephalitis
  4. Pilzkrankheiten, z. B. Blastomykose
  5. Wurmkrankheiten z. B. Schistosomiasis (Bilharziose), Filariose, Strongyloidiasis, Echinokkose
  1. Toxoplasmose
  2. Brucellose
  3. Milzbrand
  4. EHEC
  5. Borreliose
  1. Quarzstaub – Haut
  2. Asbest – Lunge, Kehlkopf, Pleura
  3. Ion. Strahlung – alle Organe; derzeit häufig ist das Bronchialkarzinom des Uranbergarbeiters
  4. Benzol – Blut, lymphat. System
  5. Aromatische Amine – Harnorgane
  1. Asbest
  2. Ionisierende Strahlung
  3. Aromatische Amine
  4. Quarzstaub
  5. Benzol

Dozent des Vortrages Berufs- und Krebserkrankungen

Dr. med. Gerd Enderle

Dr. med. Gerd Enderle

Dr. med. Dipl.-Chem. Gerd Enderle war von 1994 bis 2003 als Betriebsarzt an Universität & Universitätsklinikum Ulm und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität Ulm tätig. Er ist seit 1996 bei der Sozial- und Arbeitsmedizinischen Akademie Baden-Württemberg e.V. (SAMA) zuständig für den Fachbereich Arbeitsmedizin/Umweltmedizin und unterhält eine umfangreiche Lehrtätigkeit im Bereich Arbeitsmedizin/Umweltmedizin. Im Jahr 2019 wurde ihm der Innovationspreis der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) verliehen.

Die SAMA ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein, der satzungsmäßig mit der Universität Ulm in Verbindung steht. Aufgabe der SAMA ist u. a. die Fort- und Weiterbildung in den Fachgebieten Arbeits-, Umwelt-, Sozial-, Präventivmedizin und Rehabilitation.

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Auszüge aus dem Begleitmaterial

  • ... Haut: allergische oder irritativ -toxische Ekzeme, Ulzera ...

  • ... Aufnahme : v.a. inhalativ (Stäube); Metabolismus: Urinausscheidung, biologische Halbwertszeit 20 Jahre!; akut: Reizwirkung , Lungenödem ...

  • ... Verwendung: Lösemittel, früher Metallentfettung („Kaltreiniger“), Textilreiniger, … akutes Krankheitsbild: Rausch, Narkose, ...

  • ... nikotinartige und zentralnervöse Wirkung: tonisch - klonische Krämpfe, Parästhesien, psych. Veränderungen, Atemlähmung. Notfalltherapie: Beatmung. ...

  • ... • Krankheitsbild: Weißfingerkrankheit = Vibrationsbedingtes vasospastisches Prognose : nach Aufgabe der schädigenden Tätigkeit sehr langsame Besserung ...

  • ... Druck auf Knie, Ellbogengelenk oder Schulter (Bodenleger, Reinigungspersonal, Glasschleifer, Lastenträger); Pathophysiologie: Schleimbeutelreizung, Hygrom, Sekundärinfektionen ...