Ausfluss Der Ausfluss ist wohl die häufigste Ursache für das Aufsuchen des Gynäkologen durch Frauen. Es ist ein meist harmloses, oft aber schwer zu beeinflussendes Leiden. Grundsätzlich kann der Ausfluss aus jedem Abschnitt der inneren und äußeren Geschlechtsorgane stammen, meist kommt er jedoch aus der Scheidenschleimhaut selbst und aus dem Gebärmutterhalskanal. Der Ausfluss aus der Scheide kann dick- oder dünnflüssig, schaumig, rahmig und verschieden gefärbt - weiß, gelb, grünlich, rosa, braun, blutig-rot - sein; oft riecht er übel und verursacht einen lästigen Juckreiz. Die Ursachen können mannigfaltig sein. Der milchig-weißliche, oft dünnflüssig-schleimige Ausfluss ohne Entzündung der Scheidenschleimhaut (Fluor albus), der schon bei jungen Mädchen, aber auch im späteren Lebensalter vorkommt, wird nicht durch Bakterien, sondern durch Hormonmangel, geistige oder körperliche Überanstrengung, Stoffwechselstörungen, sexuelle Überreizung und Masturbation verursacht. Eine weitere Ursache sind zur Intimhygiene durchgeführte Scheidenspülungen mit irgendwelchen Zusätzen.
Sehr häufig ist der durch Bakterien verschiedenster Art verursachte Ausfluss, der zumeist eitrig bis grünlich aussieht und einen üblen Geruch verbreitet. Die Scheidenschleimhaut ist dabei stark gerötet und geschwollen. Neben Bakterien findet man als auslösende Erreger noch Pilze und Trichomonaden (Geißeltierchen). Rosafarbener bis blutiger Ausfluss ohne weitere Beschwerden muss bei Frauen über 40 stets als möglicher Hinweis auf eine - eventuell bösartige - Geschwulst im Bereich von Scheide und Gebärmutter angesehen werden. Ausfluss bei Kleinkindern ist besonders häufig auf Fremdkörper in der Scheide zurückzuführen.
Die genaue Diagnose kann der Arzt durch die mikroskopische Untersuchung des Scheidensekretes stellen. Danach richtet sich die Behandlung mit den entsprechenden Medikamenten (Tabletten, Scheidenkugeln usw.), in die nicht selten auch der Sexualpartner mit einbezogen werden muss.
