Gürtelrose Dem Ausbreitungsgebiet eines Nervs folgende Hautkrankheit. Nach Vorboten wie Fieber, allgemeinem Krankheitsgefühl, Magen-Darm-Störungen und Neuralgien treten am 4. oder 5. Krankheitstag im Versorgungsbereich eines Hautnervs einzelne oder gruppenförmig angeordnete Knötchen und Bläschen auf. Betroffen ist immer nur eine Körperseite von der Mittellinie des Rückens bis zur Mittellinie der Vorderseite und immer nur eine »Etage« (Stirn, Wangen, Ohrgegend, Brust, Bauch), eben der Verlauf eines Rückenmarknervs. Typisch sind das brennende Jucken und die oft sehr starken Nervenschmerzen. Etwa am 5. Tag nach dem Aufschießen beginnen die Bläschen zu trocknen. Die Schmerzen können danach jedoch noch monate- oder jahrelang bestehen bleiben.
Bemerkenswert ist, dass die Gürtelrose von demselben Virus hervorgerufen wird, das auch für die Windpocken verantwortlich ist. Tatsächlich kann man nur dann an einer Gürtelrose erkranken, wenn man früher - im Allgemeinen während der Kindheit - schon einmal Windpocken hatte. Einige Viren bleiben nämlich versteckt im Körper zurück und können später - oft viele Jahrzehnte nach den Windpocken - wieder aktiv werden. Eine andere Möglichkeit der Krankheitsentstehung besteht darin, dass es in der Folge der Windpocken nicht zu einer vollständigen Immunität gekommen ist. Infiziert man sich dann im Erwachsenenalter erneut mit dem Virus, so entwickelt sich jetzt eine Gürtelrose.
Neben dem Rumpf kann die Krankheit auch Auge, Ohr und Mundhöhle befallen, zudem kann sich in ihrem Verlauf eine Gehirnentzündung oder Hirnhautentzündung entwickeln.
In unkomplizierten Fällen genügt eine örtliche Behandlung mit austrocknenden, schmerzbetäubenden Lösungen oder Pudern. Bei schwerem Verlauf ist eine Behandlung mit Interferon und Virostatika sowie Corticosteroiden (Kortison) zu empfehlen. Zudem kommen Analgetika und verschiedene B-Vitamine zur Anwendung. Die vor allem bei älteren Menschen auftretenden hartnäckigen Nervenschmerzen nach Abklingen der Hauterscheinungen lassen sich nur sehr schwer beeinflussen. Da der Bläscheninhalt ansteckend ist, sollten sich Erkrankte von abwehrgeschwächten Erwachsenen und Kindern, die noch keine Windpocken hatten, fern halten.