Lexikon

Kollagenosen

Definition Kollagenosen

auch bekannt als: Kollagenkrankheiten

Kollagenosen Oberbegriff für zu den Autoaggressionskrankheiten zählende Erkrankungen des Bindegewebes. Die Veränderungen betreffen vor allem das Kollagen, die Grundsubstanz des Bindegewebes. Es handelt sich um eigenständige Krankheitsbilder, die jedoch durch gemeinsame klinische Symptome seitens der Gelenke, des Bindegewebes, der Muskulatur, des Blutgefäßsystems, des Herzens sowie der Nerven und Lungen charakterisiert sind und zu einem Bindegewebsuntergang mit nachfolgender Vernarbung und Verhärtung führen. Im Blut der Kranken lassen sich sehr oft besondere Antikörper, die sogenannten Rheumafaktoren, sowie besondere Formen von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) nachweisen. Weshalb es zum Angriff des Immunsystems gegen das körpereigene Eiweiß kommt, weiß man bisher noch nicht genau. Neuere Untersuchungen sprechen dafür, dass es sich um einen Defekt im Reparaturmechanismus der Desoxyribonukleinsäure (DNS) handelt, der lebenslang stumm bleiben, jedoch durch starke Reize (Operationen, Verletzungen, Entbindungen, Sonnenbestrahlung, Röntgenbestrahlung sowie verschiedene Medikamente) zutage treten kann.

Zu den Kollagenosen zählt man den Erythematodes (Schmetterlingsflechte), die Sklerodermie, die Dermatomyositis (Haut-Muskel-Entzündung), die Periarteriitis nodosa sowie die rheumatoide Arthritis.

Auch in der Therapie haben die Kollagenosen viel Gemeinsames: Während Antibiotika wirkungslos sind, erzielt man mit Corticosteroiden (Kortison), ACTH (adrenocorticotropes Hormon) und Mitteln zur Immunsuppression zumeist eine prompte Besserung.