Lexikon

Lupus erythematodes

Definition Lupus erythematodes

auch bekannt als: Erythematodes, Schmetterlingsflechte

Lupus erythematodes Bindegewebserkrankung unbekannter Ursache, die zu den Autoaggressionskrankheiten gezählt wird. Wahrscheinlich lösen auf dem Boden einer genetischen Veranlagung Umweltfaktoren wie UV-Bestrahlung (Sonnenlicht), Medikamente oder Infektionen die Bildung von Abwehrstoffen gegen den eigenen Körper (Autoantikörper) aus. Diese führen zu einer Entzündung und Schädigung der kleinen Blutgefäße und des Bindegewebes.

Die Krankheit verläuft in 2 Formen:

1. Der systemische Erythematodes mit weit reichendem Organbefall, der meist bei jungen Frauen auftritt, entwickelt ein lebensbedrohliches Krankheitsbild mit schweren Allgemeinsymptomen. Während die Hautveränderungen oft nicht besonders auffällig sind, steht die Beteiligung innerer Organe im Vordergrund. Die Krankheit beginnt mit hohem Fieber und fleckenförmiger Rötung der Haut. Dazu kommen entzündliche Veränderungen an Gelenken, an Lunge, Brustfell, Herzmuskel und Nieren. Milz und Lymphknoten sind in der Regel vergrößert. Kälte und Sonnenbestrahlung sowie körperliche und seelische Belastungen verschlechtern das Krankheitsbild. Die Patienten können nur durch umfangreiche therapeutische Maßnahmen, vor allem durch den Einsatz von Corticosteroiden (Kortison), am Leben erhalten werden. Oft ist es erforderlich, die Überaktivität des Immunsystems durch dämpfende Medikamente (Immunsuppressiva) herabzusetzen. Mit einem neueren Verfahren (Plasmapherese) versucht man, die schädlichen Antikörper und Immunkomplexe aus dem Blut des Betroffenen zu entfernen.

2. Der chronisch diskoide Erythematodes (auch Schmetterlingsflechte genannt) mit vorwiegendem Hautbefall hat eine viel bessere Prognose. Die Krankheit tritt meist erst im 4. Lebensjahrzehnt zu Tage. Es kommt zu Rötung, Gefäßerweiterung und Hornpfropfen bei Zerstörung der Haut. Charakteristisch sind leuchtend rote, scharf umschriebene Papeln verschiedener Größe mit Schuppenbildung und Verhornung. Im Gesicht sind die Folgen — Narbenbildung und Pigmentverschiebung — besonders auffällig. Oft fließen dort die Hautflecken zu einer schmetterlingsförmigen Figur zusammen. Unter Sonnenbestrahlung kann es zu einer akuten Verschlechterung mit ernsteren Symptomen kommen. Die Behandlung erfolgt örtlich mit Sonnenschutzmitteln und kortisonhaltigen Salben, innerlich mit dem Medikament Chloroquin, das man auch gegen die Malaria einsetzt.