Panaritium Meist durch eine Verletzung entstandene eitrige Entzündung eines Fingers oder - weitaus seltener - einer Zehe. Die Eintrittspforte der verursachenden Bakterien liegt sehr oft im Bereich der Fingerkuppe, wo kleine Einrisse, Nadelstiche oder eingesprengte Fremdkörper den Krankheitserregern den Weg bahnen. Je nachdem, welche Gewebsbereiche betroffen sind, zeigen sich unterschiedliche Erscheinungen, die von einer oberflächlich sichtbaren Eiterblase bis zur Nagelwalleiterung reichen, bei der der Arzt das Nagelbett entfernen muss. Am häufigsten ist das Panaritium des Unterhautgewebes an der Fingerkuppe, für das eine starke Auftreibung des Endgliedes und ein klopfender Nachtschmerz typisch sind. Als Komplikation kommt es mitunter zum Übergreifen der Eiterung auf Sehnenscheiden, Gelenke und Knochen. Der Prozess kann sogar in der Tiefe weiterschreiten und zu einer Hohlhandphlegmone, einer äußerst schmerzhaften flächigen Eiterung der Hand, führen. Wird ein Panaritium nicht konsequent behandelt, dringen die Eitererregerin die Lymphgefäße ein, was sich in den berüchtigten »roten Streifen« an Hand und Unterarm mit Schwellung der Lymphknoten in der Achselhöhle bemerkbar macht.
Im allerersten Stadium des Panaritiums kann die Krankheit durch warme Seifenbäder (mehrmals am Tag jeweils für 10 Minuten) gestoppt werden. Außerdem muss der betroffene Finger, zweckmäßigerweise mittels einer kleinen Holzschiene, ruhig gestellt werden. Bei fortgeschrittener Entzündung ist intensive ärztliche Behandlung geboten, um das Weitergreifen der Eiterung zu verhindern. Meist ist eine chirurgische Eröffnung der Eiterhöhle erforderlich, die durch den Einsatz von Antibiotika ergänzt wird.
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