Risikoschwangerschaft Man schätzt, dass bei etwa 20-40 Prozent aller Schwangerschaften ein erhöhtes Risiko für Mutter und/oder Kind besteht, wobei man 2 Gruppen von Risiken unterscheiden kann:
1. Risiken aufgrund früherer Schwangerschaften bzw. Angaben in der Vorgeschichte: chronische Nierenerkrankungen, erhebliches Übergewicht, behandlungsbedürftige Herzerkrankungen, Zustand nach Sterilitätsbehandlung, Zustand nach 2 oder mehr Fehlgeburten, vorausgegangene Frühgeburt, totes oder geschädigtes Kind bei einer früheren Entbindung, Zustand nach Gebärmutteroperation, Zustand nach Komplikationen bei vorausgegangenen Entbindungen, Erstgebärende unter 16 sowie über 34 Jahre, Mehrgebärende über 40 Jahre, Vielgebärende mit mehr als 4 Kindern.
2. Risiken aufgrund krankhafter Befunde in der aktuellen Schwangerschaft: drohende Eklampsie, Harnwegsinfekte, behandlungsbedürftige Zuckerkrankheit, Blutgruppenunverträglichkeit, Missverhältnis zwischen Gebärmutter- bzw. Kindesgröße und Schwangerschaftsdauer, vorzeitige Wehentätigkeit (vor der 38. Schwangerschaftswoche), unvollkommener Verschluss des Gebärmutterhalskanals, Mehrlinge, krankhafte Kindeslage, Hypotonie (zu niedriger Blutdruck) im letzten Schwangerschaftsdrittel (systolischer Blutdruck unter 100 mm Hg), Anämie (Blutarmut), Überschreitung des Geburtstermins (mehr als 9 Tage über den errechneten Termin) bzw. Unklarheit über den Termin. In allen diesen Fällen ist eine lückenlose Überwachung und Betreuung der Schwangeren ganz besonders wichtig.