Skoliose Verbiegung der Wirbelsäule zur Seite. Die Wirbelsäule weist zwar, von der Seite gesehen, eine leicht s-förmige Krümmung auf, von hinten bzw. vorn betrachtet verläuft sie jedoch senkrecht. Ist das nicht der Fall, ist sie also seitlich, d. h. nach rechts oder links, verbogen, so liegt eine Skoliose vor. Je nach Schweregrad spricht man dabei von einer Skoliose 1. bis 4. Grades.
Für diese Fehlbildung gibt es eine ganze Reihe von Ursachen: angeborene oder durch Verletzungen, Geschwülste oder Entzündungen erworbene Fehlbildungen der Wirbelkörper; Anpassungserscheinung an unterschiedlich lange Beine oder Formveränderungen des Beckens; Erkrankungen wie zum Beispiel die Rachitis oder ein fortgeschrittener Muskelschwund. Am häufigsten kommt jedoch die so genannte idiopathische Form vor, für die sich keine organische Ursache finden lässt. Sie tritt — bei Mädchen dreimal so häufig wie bei Jungen — meist schon vor der Pubertät auf und verschlimmert sich zum Teil rasch. Eine Sonderform ist die Skoliose bei Säuglingen, die sich gelegentlich bereits im 1. Lebensjahr zeigt und im Allgemeinen mit der Zeit von selbst wieder verschwindet.
Wenn Krankengymnastik und stützende Maßnahmen wie das Tragen eines Korsetts keinen Erfolg bringen, bleibt als einzige Möglichkeit der Versuch, die Skoliose mithilfe operativer Verfahren zu korrigieren.