TSS Durch eine Infektion mit Staphylokokken hervorgerufenes schweres Krankheitsbild, das 1978 erstmals bei amerikanischen Kindern beschrieben wurde und durch folgende Symptome gekennzeichnet ist: hohes Fieber, Kopfschmerzen, Bindehautentzündung, Durchfälle, Nierenversagen, scharlachähnlicher Hautausschlag, Erbrechen, Benommenheit, schwerer Schock. In den folgenden Jahren wurde das toxische Schocksyndrom fast ausschließlich bei jungen Frauen beobachtet, die während der Menstruation Tampons verwendeten. Man spricht deshalb auch von »Tamponkrankheit« oder - im medizinischen Sprachgebrauch - von »menstruellem toxischem Schocksyndrom«. Die Krankheit wird durch einen besonderen Giftstoff der Staphylokokken verursacht, der zu einem fortschreitenden Schockzustand mit Sauerstoffmangel im Gewebe führt. Durch eine frühzeitige Therapie, bei der die Betroffene unter intensivmedizinischer Überwachung mit hoch dosierten Antibiotika behandelt wird, können lebensbedrohliche Komplikationen vermieden werden. Das Risiko von Rückfällen - sie kommen bei 18 Prozent der erstmals Erkrankten vor - kann durch Vermeiden von Tampons deutlich gemindert werden.