Zystitis Die Entzündung der Blasenschleimhaut ist eine mit Rötung, Schwellung und Empfindlichkeitssteigerung verbundene Reaktion auf den Befall mit Bakterien, die in der Regel aufsteigend über die Harnröhre in die Blase gelangen. Dies erklärt, warum Frauen wesentlich öfter unter der Erkrankung leiden als Männer: Sie haben eine wesentlich kürzere Harnröhre, sodass die Bakterien einen viel kürzeren Weg zurücklegen müssen, um, von der Geschlechtsregion ausgehend, die Harnblase zu erreichen. Der zweite Weg, auf dem Mikroorganismen in die Blase gelangen können, ist der absteigende von der Niere oder, bei Männern, auch von der Prostata her. Hierfür ist natürlich eine bakterielle Erkrankung der oberen Harnwege, zum Beispiel eine Nierenbeckenentzündung, Voraussetzung. In jedem Fall wird das Entstehen einer Blasenentzündung durch Störungen wie Prostatavergrößerung (Prostataerkrankungen), Harnröhrenverengung oder Harnblasensteine begünstigt, also durch krankhafte Veränderungen, die einen Rückstau von Harn zur Folge haben. Auch eine unsachgemäße Katheterisierung kann die Blasenschleimhaut schädigen und damit einer Entzündung Vorschub leisten.
Die Hauptanzeichen sind: häufiger Harndrang (alle 10-20 Minuten), typischer Endschmerz beim Wasserlassen, schwache Blutung, manchmal auch tröpfchenweiser unwillkürlicher Harnabgang. Im Gegensatz zur Reizblase, bei der die Beschwerden in der Nacht nachlassen, verursacht eine Blasenentzündung rund um die Uhr Schmerzen. Eine Temperaturerhöhung spricht für eine Mitbeteiligung des Nierenbeckens oder der Prostata. Die Patienten geben oft an, dass den Beschwerden eine Unterkühlung oder Durchnässung vorangegangen ist.
Behandlung: Nicht jede Harnblasenentzündung muss sofort mit Antibiotika behandelt werden; oft genügt es schon, die tägliche Trinkmenge zu steigern. Außerdem lindern in vielen Fällen pflanzliche Extrakte und Tees die Beschwerden. Auch lokale Wärme (Heizkissen, Wärmflasche, wollene Unterwäsche) unterstützt den Heilungsprozess. Zusätzlich werden häufig Schmerzmittel und krampflösende Medikamente verordnet. Bei ausgeprägter akuter Erkrankung sowie bei Schwangeren, Diabetikern und Immungeschwächten lässt sich die Einnahme von Antibiotika nicht vermeiden, bei chronischen Formen kann auch die vorbeugende Einnahme über einen längeren Zeitraum angezeigt sein.
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