Der Vortrag „Klinische Pharmakologie - Antiarrhythmika“ von Prof. Dr. Johannes Schulze ist Bestandteil des Kurses „Crashkurs 2. Staatsexamen (M2)“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:
Antiarrhythmika der Klasse I haben gemeinsame pharmakodynamische Eigenschaften, die ihre Wirkungen und Nebenwirkungen beeinflussen. Hierzu gehören auch Wirkungen an Ionenkanälen im Reizleitungssystem und den Kardiomyozyten. Welche der folgenden Aussagen zu den Wirkungen und den sich hieraus ergebenden Konsequenzen ist zutreffend?
Antiarrhythmika der Klasse I haben gemeinsame pharmakodynamische Eigenschaften, die ihre Wirkungen und Nebenwirkungen beeinflussen. Hierzu gehören auch Wirkungen an Ionenkanälen im Reizleitungssystem und den Kardiomyozyten. Welche der folgenden Zuordnungen zwischen Wirkungsmechanismus und kardialen Effekten ist zutreffend?
Ein 62-jähriger Patient mit Diabetes mellitus II und Hypercholesterinämie hatte vor 12 Jahren einen transmuralen Herzinfarkt im linken Ventrikel. Die Lage eines Stentes war erst 24 Stunden nach dem Infarktereignis erfolgt. In den folgenden Jahren verspürte der Patient immer wieder einzelne kräftige „Schläge“ des Herzens. Eine Untersuchung mit einem Langzeit-EKG vor 4 Jahren wies polytope ventrikuläre Extrasystolen mit einer Häufigkeit von etwa 50/min nach.Jetzt kommt der Patient mit Atemnot-Attacken in ihre Praxis. Bei der körperlichen Untersuchung ist er fieberfrei, die Atemfrequenz beträgt 17/min und die Herzfrequenz 119 /min, bei einem Blutdruck von 131 / 82 mm Hg. Der Patient nimmt derzeit Atorvastatin und Hydrochlorothiazid. Im EKG finden sich bei Sinustachykardie und einer (korrigierten) PQ-Zeit von 0,31 sec 2 bis 4 polytope Extrasystolen pro Minute. Welche der folgenden Aussagen zur pharmakologischen Therapie von Kammerextrasystolen ist zutreffend?
Ein Patient mit Angina pectoris entwickelt Kammerextrasystolen der Lown-Klassifikation V. Bis zur geplanten Schrittmacherimplantation wird er medikamentös antiarrhythmisch therapiert; eine Woche nach Beginn der Therapie ist die Thrombozytenkonzentration im Blut von 285 00/µl auf 48 000/µl abgefallen.Falls dieser Thrombozytenabfall ursächlich mit dem Antiarrhythmikum zusammenhängt, ist welches der folgenden Substanzen am wahrscheinlichsten gegeben worden?
Sie planen, einen Patienten mit Herzinsuffizienz und Ruhe-Sinustachykardie mit einem ß-Blocker antiarrhythmisch zu behandeln. Welche der folgenden Aussagen zur antiarrhythmischen Verwendung von ß-Blockern trifft zu?
Zur Gruppe der Antiarrhythmika I gehören etliche, strukturell diverse Substanzen, denen als Wirkmechanismus die Hemmung des Na-Kanals gemeinsam ist. Bei einigen Substanzen treten dabei substanzspezifische Nebenwirkungen auf, die bei anderen Antiarrhythmika I nicht auftreten. Welche der folgenden Zuordnungen zwischen Substanz und substanzspezifischer Nebenwirkung ist zutreffend?
Amiodaron hat mehrere substanzspezifische Nebenwirkungen, die bei anderen Antiarrhythmika nicht beobachtet werden. Welche der folgenden Nebenwirkungen ist für Amiodaron nicht charakteristisch?
Klasse III-Antiarrhythmika wirken über eine Verzögerung des repolarisierenden Kaliumstromes. Welche der folgenden Wirkungen ist nicht auf diese Hemmung des K-Kanals zurückzuführen?
Neben Amiodaron sind einige weitere Substanzen als Antiarrhythmika der Klasse III eingruppiert. Hierzu gehört in erster Linie
Sie möchten einen Patienten mit anamnestisch bekannter Lungenembolie wegen jetzt aufgetretener schneller Überleitung bei Vorhofflimmern antiarrhythmisch behandeln. Bei welchem der folgenden, für diese Indikation (Senkung einer Kammertachykardie durch schnelle Überleitung) zugelassenen Antiarrhythmikum müssen Sie die Dosierung des für die Lungenembolie-Prophylaxe derzeit gegebenen Acecoumarol vor allem überprüfen?
Digitalis kann bei einigen Formen der kardialen Arrhythmie zur Vorbeugung einer Kammertachykardie gegeben werden. Dabei haben Digitalis-Präparate eine geringe therapeutische Breite, die durch andere kardiale und neurologische Wirkungen definiert ist. Wegen vielfältiger Interaktionen ist dabei die Digitalisierung für andere (pharmako)therapeutische Maßnahmen ein wichtiges Faktum.Welches für diese Substanz charakteristisches Zeichen kann im EKG eines Patienten mit Digitalis-Therapie erkannt werden, anhand dessen eine Digitalis-Einnahme abgeleitet werden kann?
Bei Digitalis-Überdosierungen kann deren Wirkung schnell reduziert werden. Welche der folgenden Maßnahmen ist nicht geeignet, die Symptome einer Digitalis-Überdosierung schnell zu lindern?
Bei einem Patienten mit elektrophysiologisch gesichertem Vorliegen eines aberranten Leitungsbündels vom Typ der Kent-Bündel und paroxysmalen supraventrikulären Tachykardien soll eine medikamentöse Prophylaxe gegeben werden. Welches der folgenden Medikamente ist dabei kontraindiziert?
Bei Patienten mit Vorhofflimmern, bei denen durch eine schnelle Überleitung eine Kammertachyarrhythmie besteht, ist eine der Therapieoptionen eine Rhythmuskontrolle ohne eine Wiederherstellung des Sinusrhythmus. Welches der folgenden Antiarrhythmika wird typischerweise zu diesem Zweck eingesetzt?
Ein 53-jähriger Patient mit langjährigem Nikotinabusus (55 pack years) und einem derzeitigen Zigarettenkonsum von 1/2 Schachtel Zigaretten pro Tag treten zunehmend häufiger ringförmige Thoraxschmerzen auf. Bekannt sind eine seit 8 Jahren behandelte Hypertonie und eine Hypercholesterinämie, die - bei ursprünglich 235 mg/dl Gesamtcholesterin nüchtern – unter Simvastatin auf ein Gesamtcholesterin von 190 mg/dl und einem LDL-Cholesterin von 125 mg/dl reduziert werden konnte. Der Patient ist sportlich nicht aktiv, bei einem BMI von 25,5 kg/m2.Eine ambulant durchgeführte Koronarangiographie zeigt eine 75%ige Stenose der RIVA und eine 80%ige Stenose der LCD. Eine Doppler-Carotisangiographie zeigt leichte Wandturbulenzen ohne eine Stenose. Der Patient lehnt das Einlegen eines Stents in die koronaren Stenosen ab, „weil er schon viele Patienten gesprochen hat, denen dieser Eingriffs nichts gebracht hat.“Welche medikamentöse Therapie ist bei diesem Patienten indiziert, um die Ursache der thorakalen Beschwerden zu beheben?
Nitrate, also NO-Liberatoren, haben diverse Wirkungen im Organismus auf den glattmuskulären Tonus. Hierauf beruhend, werden Nitrate bei diversen Indikationen gegeben. Bei welcher der folgenden Indikationen ist dagegen durch die Gabe von Nitraten keine Besserung zu erwarten?
Bei der Gabe von Nitropräparaten, insbesondere bei der schnellen wiederholten Gabe inhalierbarer Nitrate, kommt es zum schnellen Wirkungsverlust dieser Medikamente. Dies ist zurückzuführen auf den Verbrauch eines endogenen Kofaktors, der für die Metabolisierung der Nitrate zum aktiven NO erforderlich ist und hierbei verbraucht wird. Bei diesem Faktor handelt es sich um
Bei der Gabe von Nitropräparaten, insbesondere bei der schnellen wiederholten Gabe inhalierbarer Nitrate, kommt es zum schnellen Wirkungsverlust dieser Medikamente. Dies ist zurückzuführen auf den Verbrauch eines endogenen Kofaktors, der für die Metabolisierung der Nitrate zum aktiven NO erforderlich ist und hierbei verbraucht wird. Dieser schnelle Wirkungsverlust wird bezeichnet als
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... Spannungsabhängige Depolarisation (Phase 0) Na+-Einstrom Bei Umpolung der Membran Schluss der Kanäle ...
... Block: In eine Richtung ist Reizleitung möglich, in Gegenrichtung nicht (siehe Skizze): Der Graben wird nur von rechts ...
... Klasse II - ß-Blocker limitieren Herzfrequenz, verzögern schnelle Überleitungen am AV-Knoten. Klasse III - K+-Kanal-Blocker ...
... Aufstrich (Phase 0), im EKG verlangsamte Reizleitung, vermindert Reizleitung; Impuls kann auch in Gegenrichtung nicht geleitet werden. ...
... Vaughn- Williams IV - VI), z. B. bei ACS, KHK. Kontraindikation: Dauertherapie (Verschiebung der kreisenden Erregung, nach ...
... starke Inaktivierung über hepatische Esterase (nicht Oxidase!) Enzymkinetik 0. Ordnung, bei oraler Gabe nicht systemisch bioverfügbar. Abbau hängt ab von hepatischer Perfusion. Ajmalin, Prajmalium, Propafenon: Abbau über ...
... Rhythmusstörungen, Tachykardien; gegeben werden hohe Dosierungen. Kontraindikationen, UAW entsprechend ...
... pharmakologischer Effekt v. a. bei hohen Frequenzen relevant „on demand“-Charakteristik ...
... ventrikulären Extrasystolen Dauertherapie bei KI gegen Schrittmacher/Defi-Implantation ...
... K-Elektrolytstörungen verstärkte Wirkung bei Hypokaliämie, Hyperkaliämie ...
... Störungen der Überleitung als Indikationen negativ inotrop an allen Kardiomyoyzten. Indikation - supraventrikuläre Arrhythmie ...
... Bei Intoxikationen Erhöhung des Serum-K+ verminderte Bindung, geringere Wirkung. Bindung des Digitalis durch AK, Bindung von Digitoxin im enterohepatischen Kreislauf ...
... Überleitung Herzinsuffizienz (verbessert nur die Lebensqualität) Kontraindikation aberrante Überleitungsbündel WPW, LGL (Hemmung des AV-Knotens, Entblockierung ...
... Digitalispräparate geringe TB (etwa 1,5), lange HWZ: Digitoxin 1 Woche, Digoxin 1 Tag, Strophantin 12 h. Bei Intoxikation Cinchonismus: Farbsehen (gelb), ...
... Bradykardie durch Glomusreizung bei Intubation. Supraventrikuläre Tachykardie - Amiodaron, Sotalol, ß-Blocker. Supraventrikuläre Tachykardie nach WPW-Ausschluss ...
... in de-endothelialisierten Bereichen (Koronarsklerose) endogene NO-Synthese durch Endothelzellen fehlt hier selektive Wirkung auf sklerotische Gefäße wenig Dilatation gesunder Gefäße ...
... Ind. - Lungenödem (Vasodilation) Ind. - Nieren-, Gallenkoliken keine Ind. am Herzen ...
... identischer Nitratkopfschmerz, - Molsidomin, Linsidomin keine Tachyphylaxie, - Wirkdauer kurz, daher keine Einnahme zur Prophylaxe ...