Lexikon

Bilharziose

Definition Bilharziose

auch bekannt als: Schistosomiasis

Bilharziose Durch 3 verschiedene Saugwurmarten der Gattung »Schistosorna« hervorgerufene tropische Infektionskrankheit. Man schätzt 200 Millionen Erkrankte auf der ganzen Welt. Die im Wasser schwimmenden Wurmlarven, sogenannte Zerkarien, werden manchmal mit dem Trinkwasser aufgenommen. Wesentlich häufiger dringen sie allerdings aktiv durch die Haut in den Körper des Menschen ein. Je nachdem, welches Organ befallen ist, unterscheiden sich die Krankheitszeichen ganz erheblich:

Die Blasen-Schistosomiasis ist durch Juckreiz und Fieber sowie Blutbeimengungen im Urin gekennzeichnet und kann zur chronischen Blasenentzündung, zur Harnleitererweiterung und letztendlich zu schweren Nierenfunktionsstörungen führen.

Die Darm-Schistosomiasis macht sich durch Fieber und blutige Durchfälle sowie durch Leber- und Milzvergrößerung bemerkbar. Dabei kann die Leber so stark geschädigt werden, dass eine Leberzirrhose, also eine narbige Organschrumpfung, die Folge ist. Im Darm bilden sich Polypen, die unter Umständen sogar bösartig werden können.

Bei der Lungen-Schistosomiasis stehen infolge bindegewebiger Umwandlung des Organs (Lungenfibrose) starke Atemnot und trockener Husten im Vordergrund. Durch Verschluss der kleinen Lungengefäße staut sich das Blut, wodurch wiederum das Herz in Mitleidenschaft gezogen wird.

Ein Impfstoff gegen die Schistosomiasis befindet sich in der Erprobung und könnte in Zukunft vielleicht der Krankheit den Schrecken nehmen. Bis dahin stehen wirksame Medikamente zur Verfügung, die allerdings möglichst frühzeitig eingesetzt werden müssen, um bleibende Organschäden zu verhindern.

Abbildungen

  • Bilharziose_Erreger_Bilharziose_Kreislauf.png

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