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Gebärmutterkrebs

Definition Gebärmutterkrebs

Gebärmutterkrebs Der Gebärmutterkrebs (Karzinom) wird in zwei Formen unterteilt, die sich in Bezug auf Diagnose, Prognose und Verlauf wesentlich voneinander unterscheiden: Der Gebärmutterhalskrebs (Kollumkarzinom, auch Zervixkarzinom) macht drei Viertel aller Genitalkarzinome der Frau aus. Der Häufigkeitsgipfel liegt im 5. Lebensjahrzehnt, es kommen aber auch schon Fälle bei 25-jährigen Frauen vor. Der Krebs beginnt mit einer bösartigen Entartung der obersten Schleimhautzellen, wächst von da aus in die Tiefe des Gebärmuttergewebes und greift zuletzt auch auf die Nachbarorgane über. Frühsymptome, die für die Patientin erkennbar sind, gibt es nicht. Die ersten Erscheinungen - Blutungen beim Geschlechtsverkehr oder beim Stuhlgang, fleischwasserfarbiger Ausfluss - treten leider verhältnismäßig spät auf. Deshalb sind bei allen Frauen über 25 Jahren jährliche Vorsorgeuntersuchungen zu empfehlen. Durch Kolposkopie (Betrachtung der Schleimhaut von Scheide und Muttermund mit einer besonderen Lupe) und Zelluntersuchung (Zytodiagnostik) stellt der Facharzt die einwandfreie Diagnose. Die Heilungschance ist umso größer, je früher der Krebs operativ entfernt wird. In Fällen, in denen dies ganz im Anfangsstadium geschieht, ist sogar mit einer völligen Genesung zu rechnen. Bei einer bereits sehr ausgedehnten Geschwulst arbeitet man mit Bestrahlungen, oder man entscheidet sich für eine Kombination aus Bestrahlung und Operation.

Der Gebärmutterkörperkrebs (Korpuskarzinom) macht rund ein Viertel aller Genitalkrebse der Frau aus und befällt häufiger Frauen zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Neben gelegentlichen krampfartigen Schmerzen ruft die Geschwulst unregelmäßige Blutungen sowie bei Frauen, die noch ihre Periode haben, verstärkte Regelblutungen hervor. Jeder Blutabgang bei einer Frau nach der Menopause (der letzten Monatsblutung) muss deshalb als krebsverdächtig angesehen werden. Die Diagnose kann nur anlässlich einer Ausschabung gestellt werden. Ebenso wie beim Gebärmutterhalskrebs kommt es darauf an, die Wucherung so früh wie möglich zu entfernen. Hierbei erweist es sich als günstig, dass der Gebärmutterkörperkrebs schon relativ frühzeitig durch Blutungen auf sich aufmerksam macht. Je nach Ausdehnung der Geschwulst kommen Operation, Bestrahlungen oder Kombinationen beider Verfahren infrage. Bei der Operation müssen neben der Gebärmutter vielfach auch die Eileiter und Teile der Scheide mit entfernt werden.

Das überaus bösartige Sarkom der Gebärmutter ist 50 mal seltener als das Karzinom. Es kommt in jedem Lebensalter und in jedem Teil der Gebärmutter vor. Blutungen sind die häufigsten Anzeichen.

Das Chorionepitheliom entwickelt sich durch krebsige Wucherung von Zellen des Mutterkuchens (Plazenta). Es kommt nach Geburten oder Fehlgeburten vor. Diese Geschwulst wächst sehr rasch und bildet früh Metastasen (Tochtergeschwülste).

Abbildungen

  • Gebärmutterkrebs_Myome_Uterine_fibroids.jpg

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