Herpes simplex

Herpes simplex Erreger dieser - obwohl »simplex« »einfach« bedeutet, doch sehr lästigen Krankheit sind Viren, von denen eine Art vorwiegend an den Lippen (Herpes labialis), eine andere an den Geschlechtsorganen (Herpes genitalis) bläschenförmige Veränderungen hervorruft. Bei Kleinkindern, die, nachdem der mütterliche Antikörperschutz nachgelassen hat, zum ersten Mal mit solchen Viren in Berührung kommen, verursachen diese nicht selten eine schlimme Mundschleimhautentzündung (Stomatitis herpetica). Bei Erwachsenen hingegen sind die Erreger fast immer schon im Körper vorhanden, ohne krankhafte Veränderungen hervorzurufen, und werden erst durch Einflüsse wie Sonnenbestrahlung, Menstruation, Verletzungen, seelische Erschütterungen und vor allem durch fiebrige Erkrankungen wieder aktiv, was den dann entstehenden Blasen auch die umgangssprachliche Bezeichnung »Fieberbläschen« eingetragen hat.

Da der Herpes keine lang dauernde Immunität hinterlässt, tritt er bei besonders anfälligen Menschen oft jahre- und jahrzehntelang immer wieder auf. Die Krankheit ist im Grunde harmlos, jedoch besteht die Gefahr, dass ein neugeborenes Kind durch einen mütterlichen Herpes der Geschlechtsorgane während der Geburt angesteckt wird und sehr schwer erkrankt.

Die nach einer kindlichen Erstinfektion auftretenden Mundschleimhautveränderungen sind durch zahlreiche Bläschen und geschwürige Veränderungen gekennzeichnet, die dermaßen starke Schmerzen verursachen, dass das Kind keine feste Nahrung zu sich nehmen und bestenfalls Flüssiges schlucken kann. Bei Erwachsenen macht sich der Herpes vor allem an der Haut-Schleimhaut-Grenze von Lippen, weiblicher Scham und männlichem Glied bemerkbar, und zwar zunächst durch ein zunehmendes, häufig mit Juckreiz verbundenes Spannungsgefühl. Dann erscheinen auf gerötetem Untergrund Gruppen von Bläschen, die platzen und eine wässrige Flüssigkeit absondern. Dieses Sekret trocknet zu Krusten ein, die nach etwa 8-10 Tagen abheilen, ohne Narben zu hinterlassen. Die Lymphknoten der Umgebung sind dabei häufig leicht geschwollen und druckschmerzhaft.

Zur Behandlung gibt es ein wirksames Arzneimittel namens Aciclovir, das möglichst sofort angewandt werden sollte, sobald der erste leichte Spannungsschmerz die Herpesbläschen ankündigt.