Lexikon

Knochenmarkentzündung

Definition Knochenmarkentzündung

auch bekannt als: Osteomyelitis

Knochenmarkentzündung Die entzündliche Veränderung des Knochenmarks stellt eine Abwehrreaktion gegen Bakterien dar, die auf dem Blutweg von anderen Infektionsherden, etwa einer Mandelentzündung, herangeschleppt werden oder bei offenen Knochenbrüchen in den Knochen eindringen. Meist handelt es sich dabei um Eiter erregende Strepto- oder Staphylokokken. Da derartige Keime heutzutage in der Regel frühzeitig mit Antibiotika bekämpft und vernichtet werden, ist die Knochenmarkentzündung eine seltene Krankheit geworden, die noch am ehesten nach Unfällen auftritt. Dabei bilden sich im befallenen Knochen Eiteransammlungen und umschriebene Knochenanteile sterben ab, die dann als so genannte Sequester abgegrenzt im umgebenden Knochengewebe liegen bleiben. Unter Fieber und Schüttelfrost schwillt die Umgebung um den befallenen Knochenabschnitt an und wird sehr warm. Dabei quälen den Betroffenen heftige Schmerzen, die sich bei Druck auf das entzündete Gebiet noch erheblich verstärken. Die Diagnose ist nicht einfach, denn eine Knochenmarkentzündung verursacht zunächst ganz allgemeine Entzündungszeichen, unter anderem eine starke Vermehrung der weißen Blutkörperchen (Leukozytose). Erst relativ spät — oft 2-3 Wochen nach Krankheitsbeginn — zeigen sich auf dem Röntgenbild charakteristische Veränderungen. Ein Verfahren, mit dem sich die Krankheit früher erkennen lässt, ist die Szintigrafie, bei der aufgezeichnet wird, wie sich in den Körper eingebrachte radioaktive Substanzen im Knochen verteilen.

Zur Behandlung muss das entzündlich veränderte, von Eiterungen durchsetzte Knochengewebe vollständig chirurgisch ausgeräumt werden. Zusätzlich bekämpft man die verursachenden Bakterien mit Antibiotika. Unterstützend wirken absolute Schonung und Bettruhe.