Lexikon

Nävus

Definition Nävus

Nävus Das Wort »naevus« ist lateinisch und bedeutet »Mal« oder »Muttermal«. Man versteht darunter eine ganze Reihe unterschiedlicher, klar begrenzter Fehlbildungen der Haut, die oft angeboren sind, jedoch auch erst später auftreten können. Verschiedene Gewebe, unter anderem auch Blutgefäße und Pigmentzellen, sind daran beteiligt.

Die wichtigsten Formen sind:

  • der Nävuszellnävus: Er besteht aus speziellen, vom Nervengewebe ausgehenden Zellen, so genannten Nävuszellen, und zeigt sich als dunkelbraune bis schwarze Hautveränderung unterschiedlicher Größe und flacher, bisweilen auch erhabener, manchmal sogar warzenähnlicher Form. Aus dieser Nävusart entsteht nicht selten eine bösartige Hautgeschwulst: das so genannte maligne Melanom;
  • der Pigmentnävus: Er ist dadurch gekennzeichnet, dass sich an begrenzten Haut- und Schleimhautstellen größere Mengen von Pigmenten ablagern und einen dunklen Fleck bilden;
  • der Tierfellnävus: Hierbei handelt es sich um eine Sonderform des Nävuszellnävus, bei der aus der veränderten Haut reichlich Haare sprießen, so dass tatsächlich ein tierfellähnliches Bild entsteht. Auch diese Nävusform neigt bisweilen dazu, bösartig zu werden und sich in ein malignes Melanom umzuwandeln;
  • der Spider naevus: Er zeigt sich in Form kleiner roter Hautknoten, von denen ringsherum spinnenbeinartige Fortsätze ausgehen, und kommt vor allem als Begleitsymptom bei der Leberzirrhose und der Sklerodermie vor;
  • das Feuermal: Es beruht auf einer flächenhaften Anhäufung erweiterter Hautgefäße und zeigt sich als bizarr geformter, scharf begrenzter, dunkel- bis blauroter Fleck, besonders im Gesicht, am Hals sowie an Armen und Beinen;
  • der blaue Nävus: Dabei finden sich auf der Haut rundliche, blauschwarze Knötchen;
  • der Talgdrüsennävus: Er ist durch eine gelbe Schwellung - besonders an der behaarten Kopfhaut - gekennzeichnet, die sich aus kleinen Knötchen zusammensetzt;
  • der Storchenbiss: Hierbei handelt es sich um ein Feuermal in der Mitte des Nackens, das deswegen Storchenbiss heißt, weil es so aussieht als habe es ein »Kinder bringender« Storch beim Zupacken verursacht.

Abbildungen

  • Nävus_Muttermal_Congenital_melanocytic_nevus_01.jpg

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