Lexikon

Reittherapie

Definition Reittherapie

auch bekannt als: Hippotherapie

Reittherapie Die krankengymnastische Behandlung durch Reiten, bei der Kinder oder Erwachsene auf einem speziell ausgebildeten Pferd eine Anleitung zu Gleichgewichts-, Haltungs- und Bewegungsübungen erhalten, hat 4 Einsatzgebiete:

1. Kurzzeit- und/oder Intervallbehandlung bei verschiedenen Wirbelsäulenerkrankungen, Zuständen nach Bandscheibenoperation oder Wirbelbrüchen, Teilversteifungen im Knie- und Fußgelenk, erworbenen zentralen Lähmungen usw.

2. Langzeitbehandlung von körperlich und geistig Behinderten: Haltungsschäden der Wirbelsäule, Verlust von Gliedmaßen, angeborene Missbildungen der Gliedmaßen, angeborene zentrale Bewegungsstörungen usw.

3. Langzeitbehandlung mit Übergang zum Behindertenreiten: geistige Behinderungen verschiedener Ursache (Down-Syndrom, frühkindliche Hirnschädigungen), Sinnesschäden von Auge oder Ohr, Verhaltensstörungen

4. Behindertenreiten: Reiten im Rahmen des Versehrtensports und zur Prävention von Krankheiten aus der 2. und 3. Gruppe.

Die Wirkungen der Reittherapie sind mannigfaltig. So führt die rhythmische Bewegung des weich schwingenden Pferderückens bei den Patienten zur Lockerung von Muskelverspannungen, zur Verbesserung der allgemeinen Durchblutung, zur Kräftigung der Muskulatur und zur Schulung des Gleichgewichts. Daneben kann die Wirkung auf die Psyche des Patienten nicht hoch genug eingeschätzt werden. Nicht angezeigt ist die Reittherapie bei akuten Krankheitsbildern, Bandscheibenvorfall, Bechterew-Krankheit. Osteoporose, Querschnittslähmung und Bronchialasthma.