Speiseröhrenkrebs Im Ganzen gesehen ist zwar der Speiseröhrenkrebs – er macht 98 Prozent aller Tumoren der Speiseröhre aus – relativ selten, dennoch stellt er die häufigste Erkrankung der Speiseröhre überhaupt dar. Männer – meist erst nach dem 50. Lebensjahr – sind häufiger betroffen als Frauen. Das Leitsymptom sind schmerzlose Schluckbeschwerden, mit denen sich manche Patienten jedoch erstaunlich lang abfinden, ehe sie den Arzt aufsuchen. Auch vermehrter Speichelfluss und ein Druckgefühl hinter dem Brustbein kommen vor. Risikofaktoren sind langjähriges Rauchen und der Genuss hochprozentiger Alkoholika sowie einige chronische Speiseröhrenerkrankungen, z. B. die Achalasie oder die Refluxösophagitis. Auch bei narbigen Einengungen der Speiseröhre nach Laugenverätzung besteht ein erhöhtes Risiko, ebenso bei häufigem Genuss heißer und scharf gewürzter Speisen, bei der Aufnahme von Nitrosaminen mit der Nahrung sowie bei Mangelernährung (insbesondere bei zu wenig Eisen). Allen Risikofaktoren gemeinsam ist die chronische Reizung und Schädigung der Speiseröhrenschleimhaut. Für die Diagnose entscheidend sind die Röntgendarstellung der mit Kontrastmittel gefüllten Speiseröhre sowie deren Spiegelung (Endoskopie). Ein Drittel der Patienten weist jedoch bereits bei der Diagnosestellung Metastasen (Tochtergeschwülste) in anderen Organen, vorzugsweise in den Halslymphknoten, auf; davon kann die Hälfte der Betroffenen schon nicht mehr operiert werden. Während der Operation erweist sich wiederum die Hälfte der Tumoren als chirurgisch nicht mehr entfernbar. Daher überleben nicht einmal 20 Prozent der Kranken die nächsten 5 Jahre; vielmehr liegt die mittlere Überlebensdauer bei einer Kombination von operativer Geschwulstentfernung, Strahlen- und Chemotherapie nur bei etwa 8–10 Monaten.
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