Sterilisation 1. Beseitigung oder Zerstörung von Kleinstlebewesen, um eine Ausbreitung von Infektionen zu verhindern oder Keimfreiheit zu erreichen.
2. Unfruchtbarmachung; Die operative Sterilisation ist von allen Methoden der Empfängnisverhütung die sicherste. Dabei handelt es sich aber um eine endgültige Entscheidung, die weder bei der Frau noch beim Mann rückgängig zu machen ist. Die Zahl der freiwillig vorgenommenen Sterilisationen beträgt heute etwa 50 000 pro Jahr, wobei durchschnittlich mit einem Versager auf 200 Eingriffe gerechnet werden muss. Bei der Frau wird der Eingriff mit Hilfe eines Bauchspiegels (Endoskopie) vorgenommen, so dass nur eine winzige Narbe zurückbleibt. In Narkose werden beide Eileiter mit elektrischem Strom verödet, wodurch sich die männlichen Samenzellen nicht mehr mit den Eizellen vereinigen können. Der anschließende Krankenhausaufenthalt beträgt nur wenige Tage; Komplikationen sind sehr selten. Beim Mann kann die Unterbindung des Samenleiters in örtlicher Betäubung vorgenommen werden; ein Krankenhausaufenthalt ist dazu allenfalls für kurze Zeit erforderlich. Viele Frauen fürchten sich - völlig unbegründet - vor etwaigen Nebenwirkungen der Sterilisation. Weder kommt es dadurch zu vorzeitigen Wechseljahren noch zu Änderungen der Regelblutung, des sexuellen Verlangens oder der Körperformen; auch die Funktion der Eierstöcke und damit die Produktion weiblicher Geschlechtshormone bleibt voll erhalten. Dass sich mehr Frauen als Männer sterilisieren lassen, liegt vermutlich daran, dass viele Männer - ebenfalls völlig unbegründet - befürchten, durch die Sterilisation ihre sexuelle Potenz einzubüßen.