Müdigkeit Störung des Organismus oder einzelner Organe als Folge der Anhäufung von Zerfallsprodukten, die bei intensiver Tätigkeit entstehen, bzw. als Ausdruck einer unzureichenden Durchblutung des Gehirns oder anderer Organe. Die Ermüdung äußert sich vor allem in einer Herabsetzung der Funktionsfähigkeit und des Leistungsvermögens des Organismus und ist normalerweise durch Schlaf und Ausruhen behebbar. Doch auch ohne besondere Tätigkeit stellt sich nach sehr langem Wachsein automatisch eine zunehmende Ermüdung ein, die bisweilen sogar mit Schwäche, Schwindel oder Ohnmachtsgefühl verbunden ist. Wie schnell und intensiv die Ermüdung eintritt, hängt erheblich vom allgemeinen Gesundheitszustand des Menschen ab. Rasche Ermüdbarkeit ist deshalb nicht selten das erste Anzeichen einer Erkrankung. Findet man keine hinreichende Erklärung, soll unbedingt eine gründliche ärztliche Untersuchung durchgeführt werden. So kann die ständige Müdigkeit Begleiterscheinung einer Blutarmut (Anämie), der Zuckerkrankheit, eines Bluthochdrucks (Hypertonie) oder einer vegetativen Dystonie sein. Aber auch psychische Ursachen, vor allem eine ernst zu nehmende Depression, können sich durch ständige Müdigkeit ankündigen.
Die allgemein sehr beliebten Kräftigungsmittel (Tonika) sollten nur vorübergehend bei Leistungsschwäche in Zeiten erhöhter Beanspruchung oder in der Rekonvaleszenz nach schwächenden Krankheiten eingenommen werden. Hand in Hand damit müssen Maßnahmen zur Abhärtung und Leistungssteigerung auf natürlichem Weg (Wasseranwendungen, Gymnastik, Sport, Atemübungen, Wanderungen usw.) gehen. Wichtig ist vor allem ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen konzentrierter Tätigkeit und mit entspannender Beschäftigung angefüllten Mußestunden.
Bei einer hartnäckigen, über viele Monate anhaltenden Müdigkeit spricht man von chronischem Müdigkeitssyndrom.
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