Lexikon

Polyneuropathie

Definition Polyneuropathie

Polyneuropathie Erkrankung mehrerer Nerven ohne vorausgehende Verletzung. Die wichtigsten Ursachen sind allergische Reaktionen, Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch, gewerbliche Vergiftungen (Blei, Quecksilber, Arsen usw.), Zuckerkrankheit, Harnvergiftung (Urämie) sowie diverse Nervenkrankheiten. Bei etwa 25 Prozent der Fälle lässt sich die Ursache nicht feststellen; diese Formen werden als idiopathische Polyneuropathie bezeichnet.

Die Krankheit macht sich durch Brennen, Kribbeln (Parästhesie), Muskelkrämpfe, Taubheitsgefühl und schließlich auch durch Lähmungen bemerkbar. Bei einer entzündlichen Polyneuropathie (Polyneuritis) kann sich unter Umständen innerhalb weniger Tage eine von den Beinen zu den Armen aufsteigende Lähmung entwickeln, die auch auf die Hirnnerven übergreifen kann. Häufig ist eine symmetrische Verteilung der Beschwerden zu beobachten. Die Behandlung richtet sich einmal nach der Ursache der Erkrankung (z. B. gute Einstellung des Blutzuckers, absoluter Verzicht auf Alkohol) und zum anderen nach den vorherrschenden Symptomen. Schmerzen und Missempfindungen können medikamentös gelindert werden. Wichtig ist eine optimale Pflege bzw. eine intensive krankengymnastische Behandlung. Die Prognose ist im Allgemeinen gut.