Lexikon

Tripper

Definition Tripper

auch bekannt als: Gonorrhö

Tripper Häufigste, durch eine bakterielle Infektion bedingte Geschlechtskrankheit des Menschen. Die Tripper-Erreger so genannte Diplokokken - im Mikroskop sehen sie wie Kaffeebohnen aus -, die in feuchter Umgebung stunden- und tagelang lebensfähig bleiben, jedoch gegen Eintrocknen und Temperaturen über 40°C sehr empfindlich sind. Die Übertragung erfolgt fast ausschließlich durch den Geschlechtsverkehr; eine mittelbare Infektion durch Bäder, Waschlappen, Handtücher, Klosett usw. kommt nur ausnahmsweise einmal bei Frauen und kleinen Mädchen vor. Da die Erkrankung keine Immunität hinterlässt, bewahrt ein bereits abgeheilter Tripper nicht vor neuer Ansteckung. Die Inkubationszeit beträgt nur 2-3 Tage.

Bei Männern macht sich der Tripper anfangs durch Kitzeln und Jucken der geröteten und geschwollenen Eichelspitze bemerkbar; dann kommt es zum wässrig-milchigen Ausfluss aus der Harnröhre, der bald gelb und rahmig-eitrig wird; zudem empfinden die Betroffenen Schmerzen beim Wasserlassen. Unbehandelt bleiben diese akuten Erscheinungen 2 Wochen bestehen. Dann breitet sich die gonorrhoische Schleimhautentzündung auf die hintere Harnröhre aus; es kommt nun zu Harndrang, krampfartigen Schmerzen beim Wasserlassen und Blutbeimengungen im Urin. Weitere Komplikationen sind beim männlichen Geschlecht durch die moderne Therapie mit Antibiotika sehr selten geworden.

Bei Frauen verursacht der Tripper anfangs kaum Beschwerden, weshalb manche Frauen die Infektion übersehen und die Krankheit ungewollt auf andere Geschlechtspartner weiterverbreiten. Manchmal klagen die Betroffenen über Kitzeln an der Harnröhrenmündung, Brennen beim Wasserlassen und mäßigen Harndrang. Nicht selten entwickelt sich eine Entzündung der Drüsen im Scheidenvorhof: Dann bildet sich unter Fieber und heftigen Schmerzen ein ausgedehnter Abszess, der bei seinem Durchbruch reichlich jauchigen Eiter entleert. Außerdem kommt als Folgeleiden nicht selten eine langwierige Entzündung der Eileiter vor.

Eine besondere Form bildet der Tripper bei kleinen Mädchen, deren Geschlechtsteile weit geöffnet und deshalb leichter Infektionen durch Bäder, Waschzeug, Toilette oder Schlaf in einem Bett mit einem Tripperkranken ausgesetzt sind. Aus der geröteten und stark geschwollenen Scheide fließt dann reichlich Eiter. Bei Neugeborenen kann sich infolge Ansteckung durch die tripperkranke Mutter ein Augentripper entwickeln, der früher nicht selten zum Verlust des Sehvermögens führte, heute jedoch sehr selten geworden ist, da jedem Neugeborenen im Rahmen der so genannten Credo-Prophylaxe vorbeugend eine kleine Menge Bakterien abtötender Silbernitratlösung in die Augen geträufelt wird.

Da die Erreger gegen bestimmte, im Einzelfall genau zu ermittelnde Antibiotika recht empfindlich sind, kann man sie damit rasch und zuverlässig abtöten und die Krankheit auf diese Weise heilen. Die Behandlung muss jedoch konsequent und lang genug durchgeführt werden, damit sichergestellt ist, dass auf gar keinen Fall lebende Erreger zurückbleiben, die einen erneuten Krankheitsausbruch heraufbeschwören könnten.

Den einzig sicheren Schutz gegen die Ansteckung mit Tripper bildet die Benützung eines Kondoms beim Geschlechtsverkehr.

Abbildungen

  • Tripper_Frau_SOA-gonorroe-female.jpg

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