Krankhafter Zustand erheblich gesteigerter geistiger und körperlicher Ermüdbarkeit, der - dauernd oder zeitweilig auftretend - seit mindestens 6 Monaten ohne erkennbare Besserungstendenz besteht. Typisch für das hauptsächlich im mittleren Lebensabschnitt auftretende Leiden ist der plötzliche Beginn. Die häufigsten Symptome sind Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Muskelschmerzen, Depression, Hals- und Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Temperaturabweichungen, Lymphknotenschwellungen, Gelenkschmerzen, Husten, Vergesslichkeit, Angst, Empfindungsstörungen, Morgensteifigkeit und allgemeine Muskelschwäche. Ehe der Arzt die Diagnose »chronisches Müdigkeitssyndrom« stellt, muss er alle anderen Ursachen - z. B. Infektionen, Tumor- und Blutkrankheiten, chronische Vergiftungen, hormonelle Störungen, rheumatische Erkrankungen, Abwehrschwäche usw. - ausschließen. Therapeutisch sind Verfahren der Verhaltenstherapie zur Rückgewinnung des Selbstvertrauens in die Leistungsfähigkeit des eigenen Körpers angezeigt, eventuell in Verbindung mit einer antidepressiven Begleittherapie.
