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Darmkrebs

Definition Darmkrebs

Darmkrebs Nach dem Lungenkrebs beim Mann und dem Brustkrebs bei der Frau stellt der Darmkrebs die zweithäufigste Todesursache aller Krebsgeschwülste dar. Mehr als 50000 Personen erkranken in Deutschland jedes Jahr daran, und etwa 30000 — die meisten über 60 Jahre alt — sterben jährlich an diesem überaus bösartigen Tumor.

Risikogruppen sind Patienten mit Darmpolypen, anderen Krebserkrankungen und langjährigen entzündlichen Darmkrankheiten, z. B. der Colitis ulcerosa. Die starke Zunahme des Dickdarmkrebses in den Industriestaaten wird auf die dort herrschenden Ernährungsgewohnheiten zurückgeführt: Ungünstig sind in diesem Zusammenhang fettreiche Nahrung, Konservierungszusätze und ein Zuwenig an Ballaststoffen. Eine entscheidende Rolle für die Krebsentstehung scheint nämlich die zu lange Verweildauer der Nahrungsmittel im Darm zu spielen, die durch Ballaststoffe erheblich verkürzt wird. Außerdem verdünnen sie gewissermaßen Nahrungsmittelzusätze und Krebs erzeugende Stoffe, die durch eine unvollständige Verbrennung von Fleisch und Fett entstehen. Ebenso sind Veränderungen der Darmflora von Bedeutung. Der vereinfachte Rat lautet: Weniger Fett und mehr Fasern in der täglichen Kost!

Der Dickdarmkrebs ist eine langsam wachsende Geschwulst, die anfangs kaum Beschwerden verursacht und sich allenfalls durch folgende Warnzeichen bemerkbar macht: Blutbeimengungen und Schleimauflagen im Stuhl, Änderung der Stuhlgewohnheiten (Durchfall, Verstopfung, bleistiftartiger Stuhl), Bauchschmerzen, Gewichtsabnahme, Leistungsminderung. Diese Beschwerden können zwar die ersten Alarmzeichen eines bösartigen Darmtumors sein, kommen jedoch auch bei harmlosen Darmerkrankungen vor. Gewissheit, ob ein Krebs vorliegt oder nicht, kann nur eine eingehende ärztliche Untersuchung bringen.

Da beim Auftreten der genannten Beschwerden, sofern sie von einem Krebs ausgehen, das prognostisch günstige Anfangsstadium bereits vorbei ist, kommt der Früherkennung besondere Bedeutung zu. Diesem Zweck dienen die jährlichen Vorsorgeuntersuchungen, die leider noch immer viel zu wenig genutzt werden. Dazu gehören:

1. Test auf okkultes (mit freiem Auge nicht erkennbares) Blut im Stuhl;

2. Austastung des Enddarms mit dem Finger durch den Arzt.

Bei einer Diagnosestellung im beschwerdefreien Stadium haben die Patienten eine Heilungschance von über 90 Prozent! Ergibt sich bei der Vorsorgeuntersuchung ein verdächtiger Befund, werden weiterführende Untersuchungen angeschlossen: Spiegelung des Enddarms (Rektoskopie) und des gesamten Dickdarms (Koloskopie) sowie Röntgenuntersuchung mit Kontrasteinlauf. Bei der Darmspiegelung können Schleimhautproben zur feingeweblichen Untersuchung entnommen werden. Wenn Darmpolypen gefunden werden — über 95 Prozent aller Dickdarmkrebse gehen aus ihnen hervor —, müssen diese im Zuge der Darmspiegelung vorsorglich abgetragen werden.

Als Behandlung kommt nur die operative Entfernung des tumortragenden Darmabschnittes mit einer entsprechenden Sicherheitszone einschließlich der zugehörigen Lymphbahnen in Frage. Ob ein künstlicher Darmausgang angelegt werden muss, hängt von der Lage des Tumors ab. Die 5-Jahres-Heilung liegt global bei 50-60 Prozent.

Abbildungen

  • Darmkrebs1_512px-Kolorektales_Karzinom_01.svg.png

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